Die Teufel ließen ihre Fans lange bangen



Das 0:0 zur Pause hatten die Anhänger noch reaktionslos zur Kenntnis genommen, doch als unmittelbar nach der Pause Dries Mertens den Favoriten auf die Siegerstraße brachte, stieg das Stimmungsbarometer vor dem Großbildschirm deutlich an. Romelu Lukaku brachte mit zwei weiteren Treffern den Sieg unter Dach und Fach und nun lagen sich die Zuschauer freudestrahlend und erleichtert in den Armen. Denn während andere Fußballnationen im ersten Spiel patzten, behielten die Martinez-Schützlinge nach einer schwächeren ersten Hälfte die Nerven und fuhren schlussendlich gegen eine harmlose panamaische Nationalmannschaft einen sicheren Sieg ein.

Doch der Reihe nach:Der Wettergott meinte es ausgesprochen gut mit dem Rat für Stadtmarketing, der Stadt und dem GrenzEcho, die als Veranstalter der Public-Viewing-Reihe auftreten. Die Premiere ging regenfrei über die Bühne und phasenweise ließ Petrus auch die Sonne durch die Wolken dringen. Die Besucher, die für ein Spieltagsbändchen drei Euro zahlen mussten, erlebten am Kirmesmontag die Begegnung auf einem 32 Quadratmeter großen Bildschirm, der vor dem Büro von Personaldienstleister „Randstad“ aufgebaut worden war. „Bis 45 Minuten vor dem Anpfiff haben wir kämpfen müssen, ehe wir das richtige Signal für die Übertragung empfingen“, gestand RSM-Geschäftsführer Alain Brock. Der Decoder des deutschen Lieferanten und das Signal der belgischen RTBF waren nicht kompatibel, doch kurz vor dem Anpfiff in Sotschi war das Problem behoben. Es konnte losgehen. An- dré Palm, Marketingmanager und Stadionsprecher von Erstdivisionär AS Eupen, gab auf dem Platz vor dem Clown-Denkmal den Ton an. Wenn er übrigens noch häufiger Grund haben wird, das R bei Romelu Lukaku so lange zu rollen wie am Montag bei den beiden Treffern des Angreifers, dann kann es für das belgische Team eine ausgesprochen erfolgreiche WM werden.

Der Großteil der Fans aus allen Altersschichten hatte sich geschminkt und in die neuen Trikots der Mannschaft geschmissen. Vertreter von Ausrüster Adidas hätten ihre helle Freude beim Besuch in Eupen gehabt. Wer übrigens nicht mit Fanutensilien ausgerüstet war, konnte sich bei einem Aussteller vor Ort eindecken. Und dann begann die Partie für die Belgier recht verheißungsvoll. Die ersten gefährlichen Aktionen wurden bejubelt, doch bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel gegen den WM-Neuling. So mancher kaute ungeduldig an den Fingernägeln oder schlug bei den Kontern von Panama die Hände vors Gesicht, da der erlösende Torerfolg auf sich warten ließ. „Wir spielen zu langsam, haben vorne zu wenig Bewegung und kommen zu wenig über die Flügel“, meinte RSM-Geschäftsführer Alain Brock noch zur Pause. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff sorgte Mertens für die erhoffte Wende und leitete einen stimmungsvolleren zweiten Spielabschnitt gegen das Abwehrbollwerk des Konkurrenten aus Mittelamerika ein. Gleich drei Mal erklang die WM-Hymne „Allez les Belges“ und am Ende stand ein ungefährdetes 3:0. „Wir sind zufrieden“, sagte mit Frank Neumann einer der ausrichtenden Wirte.

Das nächste Public Viewing ist für den kommenden Samstag vorgesehen. Dann kommt es zum Duell mit Tunesien, Anpfiff ist 14 Uhr, Schauplatz diesmal der Josephine-Koch-Park und dann wird Trakasspa für Musik und eine Cocktailbar sorgen. Um 20 Uhr wird auch die Partie zwischen Deutschland und Schweden übertragen.