Die Akte Manfred Theissen: Sieben Jahre später

<p>Der Kassationshof in Brüssel hat festgehalten, dass das Urteil gegen den früheren AS-Manager Manfred Theissen rechtens ist.</p>
Der Kassationshof in Brüssel hat festgehalten, dass das Urteil gegen den früheren AS-Manager Manfred Theissen rechtens ist. | GrenzEcho-Archiv


Die in der Vorwoche durch den Kassationshof bekanntgewordene Entscheidung wirft mindestens zwei zu beantwortende Fragen auf: Warum hat die Prozedur so viel Zeit in Anspruch genommen? Und: Hätte statt des Managers Manfred Theissen, der nicht zuletzt im Vereinsinteresse zu handeln glaubte, viel eher der Verein bestraft werden sollen?

Schon, dass es bis zum ersten Prozess in Eupen vier Jahre dauerte, obwohl die Ermittlungen nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach sieben Monaten abgeschlossen waren, ist auffallend. Die Verantwortung dafür liegt jedoch nicht zuletzt beim damals Verdächtigen selbst. Seit Aufnahme der Ermittlungen hat der frühere AS-Manager alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft und ist ein erstes Mal zum Kassationshof gezogen, um ein Gerichtsverfahren zu verhindern. Und das ist und war sein gutes Recht. Von Anfang an fühlte sich Manfred Theissen von ehemaligen Polizeikollegen und von der Staatsanwaltschaft willkürlich behandelt. Einen fairen Prozess zu bekommen, motivierte den heute 55-Jährigen dazu, nach dem Eupener Urteil in Lüttich und Brüssel auf einen besseren Ausgang zu hoffen. Daher gilt jetzt: letzte Hoffnung Menschenrechtsgerichtshof Straßburg!

Die Gerichte in Eupen und Lüttich waren nicht nur von Theissens Schuld überzeugt, sondern fanden auch nicht ausreichend Beweise dafür, dass sein damaliger Arbeitgeber, die AS Eupen, Mitwisser, Komplize oder gar Auftraggeber für die Urkundenfälschung gewesen sein soll. Und spätestens seit der Entscheidung des Kassationshofs ist diese Frage endgültig beantwortet!

Die beruflichen Konsequenzen scheinen unausweichlich: Der Polizeizone Weser-Göhl scheinen die Hände gebunden: Kann sie sich einen Beamten erlauben, noch dazu in exponierter Position, der rechtskräftig wegen Urkundenfälschung verurteilt ist, einen Gesetzeshüter, der das Gesetz derart gebeugt hat?

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