Erzförderung in Kelmis? „Das kann noch Jahrzehnte dauern“

Bis in Kelmis in irgendeiner Form wieder Erze geförderte werden könnten, würde es noch Jahrzehnte dauern, glaubt Günther Havenith vom Umweltdienst. Illustrationsfoto: dpa | 4

Um 18.30 Uhr will die Firma Walzinc ihre Absichten erläutern. In der Einladung erklären die Verantwortlichen, dass eine Genehmigung für Untersuchungen und Bohrungen beantragt wird, bei denen nach folgenden Mineralien gesucht werden soll: Zink, Blei, Silber, Gallium, Germanium, Indium, Cadium, Thallium, Gold und Kupfer. Gesucht werden soll hauptsächlich in Bleyberg, weshalb dort die Infoversammlung stattfindet, aber auch die Gemeinde Kelmis ist betroffen und sogar kleinere Teilstücke in Lontzen und Raeren. Wie aus der Liste ersichtlich wird, konzentriert sich die Firma nicht nur auf die „klassischen“ Mineralien, sondern auch auf Metalle, die für die Herstellung von Smartphones, Fotovoltaikanlagen oder von Akkus für Elektroautos benötigt werden. „Solche seltenen Mineralien werden momentan vorwiegend in China ausgebeutet. Um nicht von den Chinesen abhängig zu sein, suchen Unternehmen wie Walzinc in unseren Breitengraden nach diesen sogenannten seltenen Erden“, erklärt Biologe Günther Havenith vom Umweltdienst der Gemeinde Kelmis. Besorgte Bürger, die sich bei ihm nach Bekanntwerden der Absichten der Firma gemeldet haben, hat er beruhigt. „Zunächst sollte man sich auf der Infoversammlung mal anhören, was die Firmenverantwortlichen zu sagen haben. Dementsprechend kann man Fragen stellen. Dann wird es ein vom Gesetz vorgeschriebenes Verfahren geben, alleine um die Genehmigung für die Suche zu erhalten. Die Prozedur umfasst öffentliche Untersuchungen, eine Umweltverträglichkeitsstudie, etc“. Außerdem müsse nach einer Probeentnahme auch noch festgestellt werden, ob sich eine kommerzielle Förderung von Erzen überhaupt lohne.

„Wenn herauskäme, dass es wirtschaftlich tragbar wäre, hieße das noch lange nicht, dass auch gefördert werden darf“, betont Havenith und fügt hinzu: „Ein Bergwerk, oder ähnliches – das kann noch Jahrzehnte dauern.“