[Aprilscherz] Keine Brücke über dem Ulftal

Bei den Probebohrungen des Studienbüros Fondasol im Ulftal nahe Espeler (Foto) hat sich herausgestellt, dass sich der Untergrund dort nicht für den Bau einer 400 Meter langen Brücke eignet. | David Hagemann



Seit Jahresbeginn hatte das französischen Studienbüro Fondasol intensive Bodenproben im Ulftal nahe Espeler durchgeführt (das GE berichtete). Und nun liegt das ernüchternde Ergebnis vor. Die federführende Ingenieurin Florie Depuiset rät den Bauherren dieser Umgehungsstraße, der wallonischen Finanzierungsgesellschaft Sofico, dringend vom Bau einer Brücke am sogenannten Eulenstein ab.

Das hat die Sprecherin der Sofico, Elodie Christophe, auf Anfrage bestätigt: „Im Ulftal sind die Geologen auf Sumpfgebiet gestoßen und die Steilhänge an beiden Seiten bestehen aus einer instabilen Masse. Um die Standsicherheit der massiven Betonbrücke zu gewährleisten, wären extreme Fundamentarbeiten erforderlich, deren Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen der Straße stehen würden.“ Und jetzt räche sich leider auch die Tatsache, dass bislang kein geologisches Kartenmaterial der Ostkantone zur Verfügung stand, „denn hätte es diese Karten gegeben, dann hätten wir uns auch diese teuren Bodenproben sparen können“, so die Sprecherin.

Mit anderen Worten: Die Sofico sieht vom Bau der Brücke und damit auch vom Bau der Umgehungsstraße auf der nach einem jahrelangen Auswahlverfahren auserkorenen Trasse ab, die viele Beobachter ohnehin für einen faulen Kompromiss hielten. Besonders in Espeler und Thommen, wo der Bau dieser Straße auf breite Ablehnung stieß, dürfte diese Nachricht mit großer Erleichterung aufgenommen werden.

Nun müssen die Planungen, die sich schon über mehrere Jahrzehnte hinziehen, wieder ganz von vorne begonnen werden. „Wir fangen jetzt wieder mit einem weißen Blatt Papier an, denn es geht natürlich nicht an, dass Millionen Euro Steuergelder in den Sand gesetzt werden“, heißt es aus dem Kabinett des zuständigen Straßenbauministers Carlo Di Antonio (CDH).

Von dieser Entwicklung völlig überrascht zeigte sich Burg-Reulands Bürgermeisterin Marion Dhur: „Vielleicht ist dieser Rückschlag aber auch eine Chance, denn es kann nur ein Ziel geben, nämlich wirklich alle Ortschaften unserer Gemeinden vom Transitverkehr nach Luxemburg zu befreien.“

Wie das zu bewerkstelligen sein soll, bleibt die große Frage: „Wir werden uns jetzt mit unseren Kollegen aus Luxemburg in Verbindung setzen, um nach der besten Lösung Ausschau zu halten. Dabei müssen wirklich alle Karten auf den Tisch gelegt werden.“

Vorschläge zu einer optimalen Trassenführung der meistbefahrenen Straße der Eifel nimmt Marion Dhur telefonisch (0471/73 18 84) oder per Mail an dhur_marion@live.be entgegen.

Mehr dazu am Dienstag im GrenzEcho.