Dieter Brand: „Eupen ist gut zum Arbeiten, aber wohnen tue ich lieber in Crombach"



Wie gewohnt kamen bei der fünften LokalRunde in der Eifel jene Themen aufs Tapet, die den Bürgern unter den Nägeln brennen. Gesprächspartner waren – so ist es bei der LokalRunde üblich – keine Politiker, sondern Menschen, die im Vereins- und Dorfleben besonders engagiert sind: Christoph Meyer aus Recht, Jennifer Otten aus Emmels, Dieter Brand aus Crombach und Richard Hoffmann aus Rodt. Rund 80 Bürger folgten der Einladung.

Es schien, als sei die Welt in Recht und den fünf Dörfern der Altgemeinde Crombach noch in Ordnung. Die Menschen leben gerne hier und fühlen sich mit ihrer Heimat verbunden. Für Dieter Brand, der im Ministerium in Eupen arbeitet und in Crombach wohnt, würde es nicht in Frage kommen, näher an seine Arbeitsstelle zu ziehen: „Eupen ist gut zum Arbeiten, aber wohnen tue ich lieber in Crombach. Da ist ja in St.Vith noch mehr los.“ Ähnlich sieht es auch auch Christoph Meyer: „Wir haben hier unsere Traditionen. Ich ziehe auf keinen Fall weg.“ Die 23-jährige Jennifer Otten würde auch gerne in ihrem Heimatort Emmels bleiben, jedoch gibt es ein Problem: „Es werden keine Baugrundstücke freigegeben.“ Deswegen müssten viele junge Menschen auf Nachbardörfer ausweichen.

Auch das Vereinsleben in den Ortschaften Recht, Crombach, Emmels, Hinderhausen, Hünningen und Rodt, das kaum Nachwuchssorgen kennt, bot keinen Grund für Klagen. Sorgenkind ist jedoch der Handyempfang, der in einigen Ortschaften zu wünschen übrig ließe. Richard Hoffmann: „In Rodt hat man nicht immer Empfang. Jenachdem hat man auch mal luxemburgisches Netz.“ Auch in Crombach sei zwar die Internetverbindung „ganz in Ordnung“, aber das Telefonieren sei beizeiten schwierig. Der St.Vither Schöffe Herbert Grommes ist zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass in den kommenden Jahren die ein oder andere Verbesserung kommen wird. Zum Beispiel Glasfaser im Ourtal.“

Ein Thema, das die Gemüter, auch die im Publikum, besonders erhitzte, war das Biomasseheizkraftwerk Renogen in der Industriezone Kaiserbaracke. Während sich die geladenen Gesprächspartner zurückhielten, ließ das Publikum kaum ein gutes Haar an dem Unternehmen: „Das ist die größte Drecksschleuder. Tagtäglich wird dort Müll verbrannt. Das ist bekannt, aber es passiert nichts“, befand ein Mann im Publikum. Die Lebensqualität leide in den angrenzenden Ortschaften unter dem Lärm und Gestank, die von der Verbrennungsanlage ausgehen.

Weitere Themen der LokalRunde waren die Verkehrssicherheit auf den Straßen der Ortschaften und die Nahversorgung.

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