Draußen eisig, innen gemütlich


Kalt war es draußen, als am Mittwoch gegen 19 Uhr die ersten geladenen Gäste durch den Schnee in den Innenhof des GrenzEcho stapften. Die mitunter beschwerliche Anfahrt aus der Eifel und die eisigen Temperaturen waren jedoch schnell vergessen. Im „Wohnzimmer“ des Verlagsgebäudes erwartete sie eine entspannte Atmosphäre, kühle Getränke und das eine oder andere Häppchen. „Fühlt euch wie zu Hause“ lautete die klare Botschaft – und die Gäste nahmen die Aufforderung gerne an. Sie machten es sich auf den Sofas bequem, naschten ein wenig von den Snacks und setzten zum Plausch an. „Schön habt ihr es hier“, war da mehr als ein Mal zu hören. Die Vorfreude auf den musikalischen Abend war spürbar. Und wenn schon kein Feuer im Kaminofen loderte, so lag zumindest ein Knistern in der Luft.

Annick Hermann und Martin Schommer sind ein eingespieltes Duo, das sich seit "Vorvorgestern" kennt.

Das lag nicht zuletzt an den Protagonisten selbst. Die Eifeler Formation Manic hatte im Vorfeld keine Mühen gescheut und sich akribisch auf das Konzert vorbereitet. Annick Hermann und Martin Schommer sind eben nicht nur begnadete Musiker, sondern auch Perfektionisten. Ein eingespieltes Duo, das sich seit „Vorvorgestern“ kennt, wie es bei der Vorstellung im GrenzEcho-Wohnzimmer schmunzelnd bekannte.


Dass Manic alles andere als Anfänger sind, wurde vom ersten Ton an deutlich. Routiniert legte die Band mit einem funkigen Song los, brachte die Gästeschar sogleich in die richtige Stimmung. Bester Beleg dafür: Nicht wenige wippten eifrig mit den Füßen. Die herausragende Stimme von Annick Hermann ließ im weiteren Verlauf des Abends keinen Zuhörer kalt, während Martin Schommer am Schlagzeug für die passende rhythmische Untermalung sorgte.

Diese Szene trügt: Annick Hermann und Martin Schommer sind ein Herz und eine Seele.

Dass Manic am Mittwochabend zu überzeugen wussten, lag nicht zuletzt an den fünf Mitstreitern, die man eigens für das Couchkonzert verpflichtet hatte. Piano, Gitarre, Bass und doppelter Backgroundgesang rundeten die Show des Duos Herrmann/Schommer mehr als ab, verliehen den Stücken der Band in aller Regelmäßigkeit eine ganz eigene Note. So entwickelten die Songs vor allem dann ihre ganze Wucht, wenn Pianist Michael Schneider kräftig in die Tasten schlug oder Gitarrist Stephan Colling zum Solo ansetzte.

Wenngleich Manic vor allem eigene Kreation servierte, hatte man auch zwei Coversongs mit im Gepäck. Bei „The Fight“ von Sia stellten die Eifeler eindrucksvoll unter Beweis, dass nicht nur die Originalversion der Australierin das Potenzial zum Partyknüller hat. Und mit dem Arid-Song „Dearly Departed“ kam zudem ein Song zu Gehör, der älteren Semestern durchaus noch in bester Erinnerung sein dürfte.

Höhepunkt der rund einstündigen Show war mit „Some flower needs a lot a water“ fraglos jener Song, der derzeit ganz oben in den ostbelgischen Hitparaden rangiert. „Und die zweite Single wird demnächst folgen“, versprach Martin Schommer. Damit präsentierte Manic beim Couchkonzert nicht nur ihre gesamte musikalische Bandbreite, sondern machte ihren Anhängern auch schon Appetit auf mehr. Die Band machte jedenfalls keinen Hehl daraus, dass ihr Aktionskreis in Zukunft durchaus etwas größer ausfallen dürfte. „Vielleicht sehen wir uns auch hier noch ein zweites Mal“, zeigte sich Annick Hermann mit dem Gastspiel im GrenzEcho sichtlich zufrieden.

Die rund 20 geladenen Gäste verließen das Couchkonzert jedenfalls mit einem warmen Gefühl ums Herz, bevor sie der Heimweg wieder in die klirrende Kälte führte. Es war ein besonderer Abend für Musiker und Publikum gleichermaßen.