Dr. Johann Huppertz verstorben

Dr. Johann Huppertz | 4



Als Allgemeinmediziner leistete Huppertz wichtige medizinische und politische Arbeit zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung in der Eifel und zur Sicherung des Krankenhausstandortes St.Vith.

Johann Huppertz wurde am 27. März 1924 als zehntes von zwölf Kindern in Medell geboren und war seit seinem 30. Lebensjahr in St.Vith als Allgemeinmediziner tätig – zunächst in der Malmedyer Straße, danach in der Bahnhofstraße, wo er bis zum Ruhestand mit 68 Jahren als praktischer Arzt tätig war.

Von Berufs wegen unterhielt er als Allgemeinmediziner enge Kontakte zur St.Vither Klinik, für die er Mitte der 1970er Jahre die Tür zu einer neuen Trägerschaft, namentlich beim Bezirksbund der Christlichen Krankenkasse in Verviers, aufschlug. Vor den Gemeinderatswahlen im Herbst 1970 war Huppertz in die Politik eingestiegen. Er ließ sich für eine Kandidatur auf einer Liste überreden, die gegen den amtierenden Bürgermeister Wilhelm Pip mit fünf von neun Sitzen die Mehrheit im letzten St.Vither Stadtrat vor den Gemeindefusionen erreichte. Und so wurde Dr. Johann Huppertz am 1. Januar 1970 zum letzten Bürgermeister der Stadt St.Vith vereidigt.

In dieser letzten Legislatur wurden vor allem zwei bedeutende Infrastrukturvorhaben angestoßen, wie sich der Verstorbene vor knapp drei Jahren anlässlich seines 90. Geburtstages im Gespräch mit dem GrenzEcho erinnerte: Einerseits das Rathaus, „mit dem eine der letzten großen Kriegsnarben im Stadtbild geschlossen werden konnte“, und andererseits das Sportzentrum, „für das ich schon vor der Fusion bei den Nachbarn und künftigen kommunalen Partnern aktiv um Unterstützung geworben hatte“.

Es folgten eine Amtszeit als Schulschöffe, dann sechs Jahre Opposition und seit 1989, nun wieder in de Mehrheit, das Engagement in der Interkommunale für das Sozial- und Gesundheitswesen in der Eifel, kurz ISG (heute Vivias), als deren Vorsitzender er 1993 in Bütgenbach und 1994 in St.Vith zwei moderne Seniorenheime eröffnen durfte.

Auch gehörte Johann Huppertz am 23. Oktober 1973 zu den Gründungsmitgliedern des RdK, des Rates der deutschen Kulturgemeinschaft, wohin er von der CSP delegiert worden war.

Die Begräbnisfeier für den verdienten Mediziner und Politiker findet am kommenden Samstag, 18. Februar, um 10 Uhr in der St.Vither Pfarrkirche statt. Im Rathaus wird ein Kondolenzbuch ausgelegt. (arco)