Djokovic holt sich nach Wimbledon auch die US Open

Novak Djokovic rückt mit seinem Sieg in Flushing Meadows auf Rang drei der Weltrangliste vor. Foto: Photo News | PHOTONEWS



„Man lernt, wenn man Momente des Zweifels hat“, sagte Djokovic und dankte seiner Familie und seinem Team für die Unterstützung während seiner langen Pause. „Die vergangenen beiden Monate waren fantastisch.“ Djokovic hat in der Bilanz für die meisten Grand-Slam-Titel nun mit seinem US-Idol Pete Sampras gleichgezogen. Nur der Schweizer Roger Federer mit 20 und der Spanier Rafael Nadal mit 17 Titeln liegen noch vor ihm.

Er ermutigte den Verlierer, der geknickt war. «Es ist nicht leicht, jetzt etwas zu sagen», meinte Del Potro, den in den vergangenen Jahren immer wieder Handgelenksprobleme stoppten. „Ich war so glücklich, das Finale gegen mein Idol zu spielen. Einer, den ich Titel gewinnen sehen möchte, ist er.“ Djokovic habe zu gut gespielt. „Ich habe versucht, mit Vorhand und Rückhand Winner zu schlagen und habe es nicht geschafft, weil Novak jedes Mal da war“, sagte der Südamerikaner auf seiner Pressekonferenz und räumte ein, dass er davor geweint habe.

Djokovic war der bessere Spieler

In den ersten anderthalb Sätzen war Djokovic unter dem wegen Regens geschlossenen Dach des Arthur-Ashe-Stadiums konstant der etwas bessere Spieler und schien auf dem Weg zu einem relativ schnellen Erfolg. Der Belgrader entschied die langen Ballwechsel häufiger zu seinen Gunsten und machte weniger Fehler. Nach einem frühen Break führte er im zweiten Durchgang 3:1.

Dann erlaubte er sich eine kleine Schwächephase, in der Del Potro in die Partie fand und entschlossener wirkte als zuvor. Im Duell der Freunde konnte er nun häufiger seine mächtige Vorhand erfolgreich einsetzen. Allerdings verpasste der Olympia-Zweite von Rio die mögliche 5:3-Führung. In einem gut 20-minütigen Aufschlagspiel hielt Djokovic mit äußerster Mühe sein Service zum 4:4. Im Tiebreak drehte er mit taktischer Cleverness einen 1:3-Rückstand noch um und gewann den langen zweiten Satz, der 95 Minuten dauerte.

Mit toller Defensive an der Grundlinie erspielte sich der Serbe im dritten Durchgang eine Breakchance zum 3:1, die er dann auch nutzte. Del Potro konterte zur Freude der argentinischen Fans sofort noch einmal, doch als er zum 3:5 wieder sein Service abgab, war das die Entscheidung. Nach 3:16 Stunden machte Djokovic den 15. Sieg im 19. Duell und den nächsten großen Titel perfekt.

Affäre Serena Williams brodelt weiter

Die Affäre um eine Verwarnung an die Adresse von Serena Williams beim Damenfinale ist noch nicht ausgestanden. Die Profitennis-Organisation der Damen (WTA) hat nach dem Wutausbruch von Serena Williams im US-Open-Finale verlangt, Frauen und Männer gleich zu behandeln, wenn sie sich auf dem Platz emotional verhalten. „Wir glauben nicht, dass dies gestern Abend getan wurde“, hieß es in einer am Sonntagabend in New York veröffentlichten Stellungnahme von WTA-Chef Steve Simon zum Endspiel am Samstag. Dort hatte die Amerikanerin Williams bei ihrer 2:6, 4:6-Niederlage gegen die Japanerin Naomi Osaka drei Verwarnungen erhalten und war im zweiten Satz mit dem Spielabzug zum 3:5 bestraft worden. Sie verlor am Ende das Match und damit die Chance den Rekord von 24 Siegen bei Grand Slam Turnieren auszugleichen.(dpa)