Christian Krings: „Stehen in der Verantwortung, Frieden möglich zu machen“



Vertreter der Behörden, der Polizei, aus Politik, Kirche und der Zivilgesellschaft nahmen an der Feierstunde anlässlich des Waffenstillstandes teil, die in diesem Jahr eine ganz besondere Note hatte, liegt das Ende des Ersten Weltkrieges doch genau 100 Jahre zurück. „Am 11. November 1918 wurde das Grauen des Ersten Weltkrieges beendet, schätzungsweise 17 Mio. Menschen waren ihm zum Opfer gefallen. Im Versailler Vertrag wurde eine neue Ordnung für Europa von den Siegern diktiert, für unsere Vorfahren war sie mit einem Staatenwechsel verbunden“, so Christian Krings in seiner Ansprache.

Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, um Parallelen zur Gegenwart zu ziehen: „Dieser Friede ist nicht selbstverständlich, er muss immer wieder neu erarbeitet werden. Gerade die aktuelle politische Lage zeigt, wie schnell sich Nationalismus wieder breitmacht. Wieder einmal sind unsere Gesellschaften gespalten, die einen wollen offen und tolerant sein, während andere Angst vor Überfremdung und Migration haben.“

Krings ging sogar noch einen Schritt weiter und teilte seine Sorgen mit dem Publikum: „Unmut und Verärgerung machen sich breit über die politischen Verantwortungsträger, die im Labyrinth der verschiedenen Interessen keine Lösungen mehr für die drängenden Probleme unserer Zeit finden. Die Welt gerät aus den Fugen und viele Menschen stellen sich wieder die bange Frage: Wie soll es weitergehen, wie sieht unsere Welt in 20 Jahren aus?“

Daher sein Appell: „Wir kommen nicht um die Erkenntnis herum, dass wir auf unserem Planeten alle in einem Boot sitzen. Überleben können wir als Menschheit nur, wenn es gelingt, die Ressourcen auf der Erde gerechter zu verteilen und sie nicht für sinnlose Kriege verschwenden.“

Im Gedenken an „die Vorfahren, die im Krieg Entbehrung, Tod und Zerstörung erleben mussten“ rief Christian Krings abschließend in Erinnerung: „Möge uns ihr Schicksal immer daran erinnern, dass Krieg nie eine Lösung sein kann und wir alle in der Verantwortung stehen Frieden möglich zu machen.“