Bütgenbacher Strahlkraft irritiert



Diese Thematik wird am Sonntag, ab 11 Uhr im Saal Zur alten Linde mit Sicherheit aufs Tapet kommen.

Die Gemengelage in Sachen Konkurrenzdenken beziehungsweise Bevorteilung oder Benachteiligung zwischen den Dörfern stellt sich, zumindest in der gefühlten Wirklichkeit der Bürger, etwas anders dar, als dies die Ex-Bürgermeister Herbert Heck und Walter Reuter noch in der GrenzEcho-Montagsausgabe aus ihrer Sicht geschildert haben.

Allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz hat man in Berg und vor allem in Weywertz, dem größten Dorf der Gemeinde, den Eindruck, dass die kommunalen Gelder viel leichter und schneller in die namensgebende Ortschaft der Gemeinde fließen.

Bestes Beispiel dafür, zeigten sich einige Weywertzer in der telefonischen Vorabbefragung überzeugt, sei die Tatsache, dass der Kirchplatz ihres Dorfs nach wie vor auf eine Neugestaltung warte, während der Bütgenbacher Dorfkern schon in neuem Glanz erstrahlt.

Andererseits muss ergänzt werden, dass die nicht-repräsentative Meinungserforschung bestätigt hat, dass es in Weywertz selbst – noch immer und schon wieder – Zweifel an dem Vorhaben gibt: Manche meinen, der Platz sei gut so, wie er ist; andere würden die umfangreichen Mittel im siebenstelligen Bereich liebend gerne anderen Zweckbestimmungen (genannt wurden Straßen, Schulen, Jugendeinrichtungen und Altenheim) zuführen. Bei der LokalRunde am Sonntag ist es sicherlich möglich, zu diesem Thema den Puls zu fühlen.

Auf der anderen Seite der eben beschriebenen Situation geben sich viele Bütgenbacher selbstbewusst: An der Feststellung, dass ihre Ortschaft der „Nabel der Gemeinde“ sei, führe nun einmal kein Weg vorbei. Von daher sei die Fokussierung nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Überlegungen vertretbar. Einig sind sich die Befragten darin, dass das Leben in Bütgenbach pulsiert und dass die Kneipen- und Restaurantszene eine Strahlkraft auf die gesamte Eifel, einen gewissen Neid eingeschlossen, ausübt.

Seinen Ursprung beziehungsweise seinen Ausgangspunkt nahm die touristische Entwicklung von Bütgenbach schwerpunktmäßig durch den Stausee, der nicht zuletzt durch den Aufbau des inzwischen ausschließlich von der Deutschsprachigen Gemeinschaft betriebenen Zentrums Worriken einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte.

Doch die Touristen zieht es gerade bei zum Baden einladenden Sommertemperaturen nicht nur nach Worriken. Dass der Stausee praktisch rundum zugänglich ist, darf als Segen und Fluch zugleich bezeichnet werden. Immer wieder müssen Auswüchse, vor allem am sogenannten Berger Strand, festgestellt werden: wildes Parken, wildes Campen, unerlaubte Feuerstellen, Müll und Lärmbelästigung … von den Gefahren des unbeaufsichtigten Schwimmens einmal ganz abgesehen.

Die vom GrenzEcho im Vorfeld telefonisch befragten Bürger brachten sehr realistische Einschätzungen der Lage zu Gehör. „Man kann nicht alles einzäunen, weil ein paar Leute Unfug im Kopf haben“, oder „Die Gemeinde tut ihr Möglichstes, obwohl der See nicht ihr, sondern Electrabel gehört“: So lauteten die Aussagen. Gleichwohl gibt es da auch Stimmen, dass die Kommune schon für mehr Kontrollen und Ordnung sorgen sollte.

Zu diesen und anderen Themen werden die Gesprächspartner Sonja Brüls-Colgen, Viviane Schroeder-Moncousin, Freddy Rauw, Ralph Linden und Gregory Peters am Sonntag, ab 11 Uhr Rede und Antwort stehen.

Die Gesprächsführung liegt in den Händen von Heike Verheggen, Mitglied des Moderatorenteams von Radio Contact Ostbelgien Now, und GE-Journalist Jürgen Heck. Sie werden dafür sorgen, dass auch die Bürger ausreichend zu Wort kommen.

Denn alle Einwohner von Berg, Bütgenbach und Weywertz sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, gern gesehene Fragesteller und Diskussionsteilnehmer. Und es hat sich ja inzwischen herumgesprochen: Die Veranstaltung endet mit einer LokalRunde, die das GrenzEcho im Saal Zur alten Linde ausgibt.