Wegweiser Ostbelgien informiert objektiv und fundiert auf neuer Website

Die Vorbeugung von gewaltsamem Radikalismus ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die gegenwärtig weite Teile Belgiens und Europas betrifft. Davon ausgenommen ist auch nicht das eher ländlich geprägte Ostbelgien. Im April 2017 eröffnete die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft vor diesem Hintergrund eine eigene „Wegweiser“-Anlaufstelle für die Vorbeugung von gewaltsamem Radikalismus, angesiedelt beim Zentrum für gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen - Kaleido Ostbelgien.

Wegweiser berät Menschen unterschiedlichster Hintergründe wie Lehrer, Sozial- und Jugendarbeiter oder auch Bürgerinnen und Bürger bei Fragen in Bezug auf in Gewalt mündende Radikalisierung. Hierbei steht vor allem die frühzeitige Sensibilisierung und Vernetzung von „Frontline-Workern“ im Vordergrund, beispielsweise über Workshops und Weiterbildungen.

Unmittelbar begleitet Wegweiser auch potenziell von Radikalisierung betroffene, vorwiegend junge Menschen und deren familiäres und soziales Umfeld. Seit Eröffnung der Anlaufstelle führte man insgesamt 38 Beratungen und Begleitungen durch, davon 23 im Jahr 2018. Ministerpräsident Oliver Paasch: „Mit Wegweiser Ostbelgien konnten wir eine Lücke in der ostbelgischen Präventionslandschaft schließen. Das Thema Radikalisierung ist mit vielen Mythen und Vorurteilen verbunden. Mit Wegweiser haben die Bürgerinnen und Bürger in Ostbelgien nun eine Anlaufstelle, die objektiv und fundiert auf ihre Fragen antwortet“.

In diesen Tagen stellt Wegweiser nun eine eigene Website vor, mit dem Ziel, noch besser erreichbar zu sein, über relevante Fortbildungen und Veranstaltungen in ganz Ostbelgien und darüber hinaus zu informieren und Expertenwissen in Präventionsfragen gebündelt zur Verfügung zu stellen.

Zu den Herzstücken der neuen Website zählen sechs frei beziehbare Fachveröffentlichungen, die vom renommierten kanadischen Centre de prévention de la radicalisation menant à la violence (CPRMV) in Montréal entwickelt und in Zusammenarbeit mit Wegweiser teils ostbelgien-spezifisch angepasst und übersetzt wurden. Die Veröffentlichungen richten sich jeweils an Frontline-Worker wie Sozial- und Jugendarbeiter sowie Lehrpersonen, Familienangehörige oder auch Arbeitsumfelder. Sie zielen darauf ab, Fragen rund um Radikalisierungsprozesse zu objektivieren und Antwortansätze hierauf anzubieten. Nach Angaben des Ministerpräsidenten gilt hierbei jedoch der Grundsatz, „dass es keine einheitliche, gesamtgültige Antwort auf Radikalisierung gibt. Zur Beantwortung individueller Fragen empfehlen wir weiterhin die Konsultierung der Wegweiser-Anlaufstelle, die Bürgeranfragen rund um die Uhr entgegennimmt“. Weitere Infos unter www.wegweiser.be. (red)