Unfall nach Pinkpop Festival: Niederländische Polizei nimmt Fahrer fest

Ein Polizist geht zu einem durch Sichtschutz-Planen geschützten Bereich an einer Straße. Hier war nach Abschluss des Pinkpop-Festivals ein Kleinbus in eine Besuchergruppe gefahren. | 4

Der weiße Kleinbus war am frühen Montagmorgen gegen 4 Uhr in eine Besuchergruppe gefahren, die das Festivalgelände verlassen hatte. Ein 35 Jahre alter Mann aus Heerlen wurde getötet und zwei Männer sowie eine Frau schwer verletzt. Sie schwebten in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

Der Fahrer des Kleintransporters war vom Unglücksort geflohen. Auch in Belgien und Nordrhein-Westfalen hatte die Polizei nach ihm gefahndet. Stunden später hatte er sich dann selbst bei der Polizei gemeldet – und zwar in Amsterdam. Was er dort, rund 200 Kilometer von der Unglücksstelle entfernt tat, war zunächst unklar. Das Unfallfahrzeug war in Heerlen, dem Wohnort des Verdächtigen, sicher gestellt worden.

Die Staatsanwaltschaft äußerte sich noch nicht zur Frage, ob es sich um einen Unfall handelte oder um Absicht. Auch ein Anschlag wurde nicht ausgeschlossen. „Das ist ein Szenario, das wir untersuchen“, sagte Staatsanwältin Daniele Weymar. Unklar war bislang auch, ob der Fahrer getrunken hatte oder unter Einfluss von Drogen stand.

Mit einem Auftritt des US-amerikanischen Sängers Bruno Mars war das dreitägige Pinkpop Festival in der Nacht zum Montag zu Ende gegangen. Zehntausende Besucher machten sich auf den Heimweg oder liefen zu den nahe gelegenen Zeltplätzen.

Die Opfer liefen nach Angaben der Polizei auf der Straße, als der Kleinbus in die Gruppe fuhr. Rettungskräfte waren schnell zur Stelle. Auch zwei Rettungshubschrauber wurden eingesetzt.

Der Bürgermeister von Landgraaf, Raymond Vlecken, äußerte sich schockiert. Er hatte die Unglücksstelle noch am Morgen besucht. „Es begann als ein schönes Fest und endete in einem schrecklichen Drama“, sagte er. Sehr angeschlagen sprach Festival-Direktor Jan Smeets den Angehörigen sein Mitgefühl aus. „So etwas hat es bei Pinkpop noch nie geben“, sagte er. Es war die 49. Ausgabe des berühmten Festivals.