Terror in Barcelona: Was wir wissen - und was nicht

WAS WIR WISSEN

DER ANSCHLAG IN BARCELONA: Ein Lieferwagen raste am Donnerstag gegen 17 Uhr auf der Flaniermeile Las Ramblas im Zickzack in Menschen. Medien zufolge legte der Fahrer gut 550 Meter zurück und flüchtete dann zu Fuß.

DIE OPFER: In Barcelona und Cambrils wurden nach Behördenangaben insgesamt 14 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt.

DAS TATFAHRZEUG: War ein gemieteter weißer Lieferwagen. Ein zweiter Transporter, mit dem der oder die Attentäter womöglich hätten fliehen wollen, wurde Zeitungsberichten zufolge nahe Barcelona gefunden.

ANTI-TERROR-EINSATZ IN CAMBRILS: In dem Badeort südwestlich von Barcelona erschossen Einsatzkräfte fünf mutmaßliche Terroristen. Die Männer waren in einem Wagen von der Polizei kontrolliert worden. Auf der Flucht fuhren sie Passanten an, eine Frau kam ums Leben. Sie hatten wahrscheinlich Anschläge mit Messern geplant. Bei gefundenen Sprengstoffgürteln handelte es sich um Attrappen.

EXPLOSION IN ALCANAR: In der Ortschaft in der Provinz Tarragona kamen bereits am Mittwoch bei der Explosion in einem Wohnhaus mindestens zwei Mensch ums Leben, wie der katlanische Polizeichef sagte. Die Gruppe hatte dort wahrscheinlich Bombenanschläge geplant. Es wurden 120 Gasflaschen gefunden.

SELBSTBEZICHTIGUNG: Die Terrormiliz IS reklamierte die Angriffe in einer Erklärung am Samstag für sich. Von den Behörden in Spanien gab es dazu zunächst keine Äußerungen.

WAS WIR NICHT WISSEN

DIE HINTERGRÜNDE ZUR ZELLE: Die Polizei geht von einer zwölfköpfigen Zelle aus. Fünf der mutmaßlichen Attentäter wurden in Cambrils getötet. Vier wurden verhaftet, zwei weitere starben wahrscheinlich bei der Explosion in Alcanar. Dennoch wird nach drei Verdächtigen gefahndet, da die menschlichen Überreste in Alcanar noch nicht identifiziert sind.

WER IST DER HAUPTTÄTER? Die Sicherheitskräfte fahndeten zunächst nach einem 17-jährigen mit Namen Moussa Oukabir als Haupttäter. Später hieß es, er könnte unter den Toten von Cambrils gewesen sein. Nun richtet sich das Hauptaugenmerk der Fahnder auf einen 22-jährigen Marokkaner. Er soll aus Ripoll kommen. Es könne aber nicht bestätigt werden, dass Younes Abouyaaquoub das Tatfahrzeug gesteuert habe.

WAS IST DAS MOTIV? Die spanische Polizei spricht von einem Terroranschlag. Genauere Hintergründe sind unbekannt.

BEFAND SICH DAS ZENTRUM DER TERRORZELLE IN ALCANAR? Die Polizei geht davon aus, dass in dem durch eine Explosion zerstörten Gebäude Anschläge vorbereitet wurden. Am Freitag fanden Ermittler „biologische Überreste“ – möglicherweise eine weitere Leiche. Um wen es sich dabei handelt ist nicht bekannt. Medienberichten zufolge wurden Spuren des Sprengstoffs TATP entdeckt. Triacetontriperoxid wurde bei früheren Terroranschlägen benutzt.

WAS IST DIE VERBINDUNG ZU RIPOLL? Der verdächtige 22-jährige Marokkaner und zwei weitere Festgenommene kommen aus der Stadt rund 100 Kilometer nördlich von Barcelona. Die Polizei durchsuchte dort auch das Haus eines Imam. Es wird vermutet, dass er zum Zeitpunkt der Explosion in der zerstörten Wohnung in Alcanar gewesen sein könnte. Spanischen Medien zufolge könnte er der Kopf der Zelle sein. (dpa)