Süd- und Nordkorea öffnen Hotline zwischen ihren Staatschefs

Über die Hotline sollen sich der südkoreanische Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un direkt austauschen und auch in Krisensituationen miteinander sprechen können. Am Freitag sei die Leitung zwischen Moons Büros und dem Komitee für Staatsangelegenheiten in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang erfolgreich getestet worden, teilte das Präsidialamt in Seoul mit. Kim ist Vorsitzender des Komitees, es ist das oberste Entscheidungsgremium in dem weithin abgeschotteten Land. Vor dem Spitzentreffen am Freitag nächster Woche im Grenzort Panmunjom sollen den Angaben zufolge Moon und Kim über die Hotline schon einmal Kontakt aufnehmen. Wann genau das passiert, war zunächst unklar. Aus dem Präsidialamt in Seoul hieß es, die Verbindung soll helfen, den Dialog zwischen beiden Seiten zu fördern und Missverständnisse zu vermeiden.

Es sei das „erste Mal, dass eine Hotline zwischen den beiden Staatschefs eingerichtet worden sei, sagte ein Sprecher. Im Zuge seiner Annäherung hatte Nordkorea im Januar eine vor zwei Jahren abgeschaltete militärische Krisen-Telefonleitung zu Südkorea wieder geöffnet. Daneben gibt es weitere Telefon- und Faxleitungen in Panmunjom.

Moon will mit Kim über den Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms und die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel sprechen. Südkoreas Präsident hatte am Donnerstag gesagt, Kim sei zu einer „kompletten Denuklearisierung“ bereit. Der Atomstreit ist aus Sicht Seouls das größte Hindernis für eine grundlegende Verbesserung der Beziehungen. (dpa)