Sturmtief „Friederike“ fordert mindestens ein Todesopfer in Belgien

Die Behörden warnten vor entwurzelten Bäumen und herabstürzenden Dachziegeln. In Grez-Doiceau (Provinz Wallonisch-Brabant) ist eine Autofahrerin von einem umfallenden Baum erschlagen worden. Sie war in ihrem Fahrzeug auf einer Straße durch einen Wald unterwegs, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete.

In Kontich (Provinz Antwerpen) stürzte ein Baum auf einen Schulbus, in dem sich 15 Kinder befanden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Ebenfalls wurde der Betrieb im Hafen von Gent am Donnerstagmorgen eingestellt. Betroffen seien etwa zehn Schiffe, hieß es. Die Zugbrücke von Zelzate am Kanal von Gent zur Küste blieb ebenfalls geschlossen, sodass Hochseeschiffe nicht passieren konnten. Auch im Bahnverkehr kam es zu Einschränkungen. Das Königliche Meteorologische Institut meldete Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Kilometer pro Stunde.

Unter der Notfallnummer 1722 ging eine Rekordanzahl von Anrufen ein. Wer dringend Hilfe nötig hat, sollte bei Polizei und Feuerwehr nie in der Warteschleife landen. Deshalb gibt seit dem letzten Sommer diese neue Notrufnummer 1722 für nicht lebensbedrohliche Situationen wie Überschwemmungen oder Sturmschäden. Lebensbedrohliche Situationen sind weiterhin Fälle für den Notruf 112.

In Deutschland hat der Orkan am Donnerstag mehrere Menschen das Leben gekostet und den gesamten Fernverkehr der Bahn lahmgelegt. Durch „Friederike“ kamen bis zum Abend bundesweit mindestens fünf Menschen ums Leben. In einigen Bundesländern fiel der Schulunterricht aus. Auch mehrere Flughäfen strichen aus Sicherheitsgründen Flüge. Im Norden machte zudem regional Schneeglätte Autofahrern zu schaffen. Zwei Menschen starben auch in den Niederlanden wegen umstürzender Bäume. Dort wurden auf Autobahnen und Fernstraßen durch den Sturm mehr als 60 Lastwagen umgeweht. (belga/dpa)