Silvester in Köln: erweiterte Schutzzone und 1.400 Polizisten

Feuerwerk steigt am 1. Januar 2017 zum Jahreswechsel in Köln in den Nachthimmel | Henning Kaiser/dpa

In dem abgesperrten Bereich wird Feuerwerk verboten, wie die Stadtverwaltung und die Polizei in Köln mitteilten. Vor allem auf dem Bahnhofsvorplatz wolle man verhindern, dass sich größere Gruppen bildeten. Mehr Videokameras und bessere Beleuchtungsanlagen sollen zusätzlich für Sicherheit sorgen. „Die Polizei wird rund 1.400 Beamtinnen und Beamte einsetzen“, sagte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob. Für den Jahreswechsel rechnen die Behörden wieder mit ähnlich vielen Besuchern wie in den Vorjahren. „Einige werden durch aggressives Verhalten auffallen“, heißt es in der Lageeinschätzung der Polizei.

Auch andere Städte in NRW haben für die Silvesternacht bereits Sicherheitsvorkehrung angekündigt. In Düsseldorf sollen wie im vergangenen Jahr Feuerwerkskörper in der Altstadt verboten werden. In vielen anderen großen NRW-Städten hält man ein Böllerverbot zwar nicht für nötig. Dafür setzen die Behörden etwa in Bochum, Bonn, Duisburg und Aachen wieder auf eine hohe Präsenz von Ordnungskräften.

Krawallmacher und respektloses Verhalten werde man auch in Köln nicht dulden. Aggressive Personen seien in der Stadt nicht erwünscht, betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „In Köln gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts.“ Zusätzlich zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen startete die Stadt in diesem Jahr die Kampagne „Respekt“. Das Wort solle in den kommenden Wochen im Stadtbild präsent sein – beispielsweise auf Armbändern für die Besucher der Veranstaltungen am Kölner Dom. Auch in den Sozialen Medien wolle man für einen respektvollen Umgang miteinander werben. In Köln waren in der Silvesternacht 2015/2016 Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz von Männergruppen massenhaft sexuell bedrängt worden. Außerdem waren Feuerwerkskörper ins dichte Gedränge abgefeuert worden. Kölns parteilose Oberbürgermeisterin bezeichnete die Übergriffe am Mittwoch als ein „einmaliges, unrühmliches Ereignis“.

Zum Jahreswechsel 2016/17 setzte die Polizei deshalb ein Großaufgebot ein, um erneute Straftaten zu verhindern. Aus der Politik bekam sie dafür viel Lob. Deutliche Kritik handelte sich die Einsatzleitung allerdings für die Verwendung der Bezeichnung „Nafris“ für Nordafrikaner in einem Tweet ein. (dpa)