Schulterschluss der Rechtspopulisten: Show der Stärke

Geert Wilders, Frauke Petry und Marine Le Pen (v.l.n.r.) bei einer Pressekonferenz in Koblenz. | afp

Bei einem großen Auftakttreffen fürs europäische Wahljahr am Samstag in Koblenz formulierten sie demonstrativ einen eigenen Machtanspruch. Allerdings sahen sie sich auch Protesten ausgesetzt, die stärker als erwartet ausfielen: Rund 5.000 Demonstranten gingen gegen die AfD, die französische Partei Front National, die österreichische FPÖ und die niederländische Wilders-Partei auf die Straße. In Europa stehen im Frühjahr Wahlen in den Niederlanden und Frankreich und im Herbst in Deutschland an.

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry sagte vor rund 1.000 Teilnehmern, in den USA habe Trump „einen Weg aus einer Sackgasse“ gewiesen – und „genauso wollen wir das für Europa tun“. Die Chefin der rechtsextremen Partei Front National, Marine Le Pen, erklärte, einige der Punkte Trumps in seiner ersten Rede als Präsident zeigten Gemeinsamkeiten „mit dem, was wir sagen“. Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders sprach von einem „patriotischen Frühling“ in Europa.

Gegen den Kongress protestierten unter anderem Spitzenpolitiker der deutschen Bundestagsparteien. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) forderte die Teilnehmer der Kundgebung zu Widerspruch gegen rechte Thesen auf: „Es ist Zeit, dass keiner mehr zuhause bleibt.“ Die Menschen sollten aufstehen für ein freiheitliches und friedfertiges Europa.

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sagte, er wende sich gegen ein „braunes Europa“. „Wir stehen hier für ein buntes, für ein offenes und für ein soziales Europa des 21. Jahrhunderts.“ (dpa)