Schulen verzweifeln an bürokratischen Hürden

Doch werfen viele Schulen das Handtuch, weil sie nicht wissen, ob und wann die Ausgaben rückerstattet werden. Darauf weist der ostbelgische Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (SP) hin. Finanziert wird das Programm durch die Europäische Union, ausgeführt wird es von der Wallonischen Region. Stoffels hatte den wallonischen Landwirtschaftsminister René Collin (CDH) angesichts langatmiger Prozeduren dazu gedrängt, den Schulen die Gelder vorzustrecken, damit diese ihre Lieferanten rechtzeitig bezahlen können.

In der Wallonie nehmen etwa 250.000 Kinder und Jugendliche an diesem Programm teil, 180.000 davon am Programm Obst und Gemüse. „Wenn festgestellt wird, dass Kinder oft ohne Frühstück zur Schule kommen, stellt sich die Frage, ob die Schule hier korrigierend eingreifen und ein gemeinsames Frühstück für alle, mit Milch, Obst und Gemüse, als Alternative zum Fast-Food anbieten sollte“, denkt Edmund Stoffels.

Der Minister habe geantwortet, die Langatmigkeit der Prozeduren erkläre sich einerseits aus dem Aufwand bezüglich öffentlicher Ausschreibungen und andererseits aus dem Verbot der Europäischen Union, dieses Programm vorzufinanzieren. Er wolle allerdings mit Blick auf 2020-2021 Lösungen finden, wird der CDH-Politiker in einer Pressemitteilung zitiert. „Das wäre auch nötig, damit allen Kindern ein gesundes, frisches und nahrhaftes Frühstück oder Mittagessen angeboten werden kann“, denkt Stoffels. Insgesamt investiert die EU-Kommission etwa 250 Millionen in dieses Projekt, das insgesamt 80.000 Schulen in der gesamten EU mit gesundem Essen versorgen soll. (red/sc)