Obama und Merkel meiden auf Hannover Messe den Stand von Volkswagen

Volkswagen. | dpa



Für Volkswagen ist die Auslassung mehr als ungewohnt: Deutschlands größter Konzern galt als Station beim Politikerrundgang zum Start der weltgrößten Industriemesse praktisch immer als gesetzt. Begründungen für die VW-freie Routenplanung gibt es keine. Fakt ist, dass das Verhältnis der Wolfsburger mit den USA infolge der Diesel-Krise sehr angespannt ist und Obama in der juristisch aufgeladenen Situation jegliche Symbolik vermeiden wollen dürfte. Theoretisch könnten es aber auch ganz pragmatische Gründe wegen des engen Zeitplans und den hohen Anforderungen an Organisation und Sicherheit sein.

Ungeachtet dessen wird Obama bei seinem Besuch in Hannover aber zumindest auf VW-Konzernchef Matthias Müller treffen. Der Top-Manager ist am Sonntagabend sowohl bei der Messeeröffnung in der Stadthalle dabei als auch danach beim Abendessen in Hannover-Herrenhausen. Als einer der wichtigsten deutschen Wirtschaftsvertreter ist Müller auf der Gästeliste im kleinen Kreis gesetzt – Abgas-Krise hin oder her.

VW drohen wegen der dort rund 580.000 manipulierten Diesel-Fahrzeuge in den USA Milliardenstrafen. Weltweit hatte der Konzern mehr als elf Millionen Autos mit einer Betrugssoftware ausgestattet, die Emissionswerte bei Tests nach unten korrigieren. (dpa)