Mehr als 150 Tote bei Absturz in Äthiopien

<p>Beim Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien sind nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines alle 157 Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zahlreiche Europäer, teilte die Airline mit.</p>
Beim Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien sind nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines alle 157 Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zahlreiche Europäer, teilte die Airline mit. | Witter/afp

Beim Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien sind nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines alle 157 Insassen ums Leben gekommen. Einer Liste der Airline zufolge war ein Belgierin an Bord der Maschine – sowie viele weitere Europäer. Insgesamt seien an Bord der Boeing 149 Passagiere und acht Crew-Mitglieder gewesen. Die Fluggesellschaft hatte die neue Maschine nach eigenen Angaben erst im November erworben.

An Bord des Fliegers starb auch Siziliens Regionalminister für Kultur.

Die Unglücksmaschine, die von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba in die kenianische Hauptstadt Nairobi fliegen sollte, war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start abgestürzt. Unter den Todesopfern aus mehr als 30 Ländern waren nach Angaben der Airline unter anderem 32 Kenianer, 18 Kanadier, neun Äthiopier, acht US-Amerikaner, acht Italiener und acht Chinesen.

Das US-Außenministerium in Washington bestätigte, dass unter den Opfern auch US-Amerikaner sind, nannte aber keine Zahl. Laut Angaben von Außenminister Didier Reynders (MR) befand sich „mindestens“ eine Passagierin aus Belgien an Bord.

Die Maschine stürzte nach Angaben der Fluggesellschaft nahe der Stadt Bishoftu ab, etwa 50 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt. Kurz nach Abflug habe der erfahrene Pilot einen Notruf abgesetzt und daraufhin die Freigabe zur Rückkehr erhalten, sagte der Chef der Fluggesellschaft, Tewolde GebreMariam. Der Funkkontakt zur Maschine sei wenige Minuten nach dem Start abgebrochen, hatte die Airline zuvor erklärt. Die neue Maschine war zuletzt am 4. Februar gewartet worden. Seit dem Kauf des Flugzeugs Ende letzten Jahres sei es rund 1200 Stunden im Einsatz gewesen. Der Pilot hatte seit 2010 für die Fluggesellschaft gearbeitet. Die Absturzursache war unklar.

Nach Angaben von Boeing handelt es sich bei der Unglücksmaschine um einen Flieger vom Typ 737 Max 8. Demnach würde es sich um denselben Flugzeugtyp handeln wie bei dem Absturz einer Lion-Air-Maschine im Oktober in Indonesien, bei dem 189 Menschen ums Leben gekommen waren. Boeing äußerte sich dazu konkret zunächst nicht.

An Bord des Fliegers starb auch Siziliens Regionalminister für Kultur, Sebastiano Tusa, wie der Präsident der Region Sizilien, Nello Musumeci, auf Facebook mitteilte. Der 66-jährige Archäologe war auf dem Weg nach Kenia, um dort an einem Unesco-Projekt teilzunehmen, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Am Montag beginnt in Nairobi eine UN-Umweltkonferenz, bei der Staats- und Regierungschefs, Umweltminister und Experten aus aller Welt erwartet werden.

Ethiopian Airlines gilt als zuverlässige Fluggesellschaft. Sie bietet weltweite Verbindungen an, auch nach London, New York, Bangkok und Dubai. Es ist allerdings nicht das erste Unglück eines Flugzeugs der Airline.

Am 25. Januar 2010 stürzte eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft vor der libanesischen Küste ins Mittelmeer, die 90 Insassen starben. Im November 1996 wurde eine Maschine der Airline entführt. Sie war ebenfalls auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi. Die Entführer forderten trotz zu geringer Treibstoffmenge, nach Australien geflogen zu werden. Der Kapitän entschloss sich zu einer spektakulären Notwasserung vor den Komoren, um möglichst viele Passagiere zu retten. 125 Insassen starben, rund 50 überlebten. (dpa)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment