Königliche Traumhochzeit: Harry und Meghan sagen „I will“



Zur Trauung in der St.-Georgs-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor kamen neben der Queen und der königlichen Familie überraschend viele Prominente aus dem Showbiz und dem Sport. Darunter waren George und Amal Clooney, David und Victoria Beckham, Elton John, US-Moderatorin Oprah Winfrey und Tennisstar Serena Williams.

Die Feier selbst war klassisch und mit britischem Prunk, aber auch emotional und mit einigen besonderen Momenten: Einen Teil des Wegs zum Altar legte Meghan allein zurück, nur begleitet von den Blumenkindern. Auf halber Strecke nahm sie ihr Schwiegervater, Prinz Charles, am Arm und führte sie zu seinem jüngsten Sohn, der Gala-Uniform trug. Harry wartete sichtlich nervös auf seine Braut, neben sich sein Bruder William als Trauzeuge.

Meghans Vater Thomas Markle hatte seine Tochter eigentlich zum Traualtar führen sollen, seine Teilnahme an der Hochzeit aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Meghans Mutter Doria Ragland war bei der Zeremonie dabei. Sie wirkte sehr gerührt.

Vor dem Eheversprechen stimmte ein Gospelchor den 60er-Jahre-Hit „Stand by Me“ des 2015 verstorbenen US-Musikers Ben E. King an. Der US-Reverend Michael Curry hielt eine engagierte Predigt, in der er den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King zitierte und vehement die Macht der Liebe betonte. Das war ein viel beachteter Kontrast zur eher feierlich-steifen Zeremonie des anglikanischen Gottesdienstes.

Meghan hatte ein Brautkleid der britischen Designerin Clare Waight Keller getragen.

Erst sagten Harry und Meghan „I will“, später erklärte der Erzbischof von Canterbury sie schließlich zu Mann und Frau. „Was Gott zusammengeführt hat, soll der Mensch nicht trennen“, sagte der Erzbischof Justin Welby und legte die Hände des Paares zusammen.

Zuvor hatten sich die beiden gegenseitig ihre Ringe an die Finger gesteckt. Meghans Trauring ist aus Gold und ein Geschenk der Queen, Harrys Ring aus Platin. Meghan verzichtete in ihrem Ehegelübde auf das Versprechen des „Gehorsams“ gegenüber ihrem Bräutigam. Die US-Schauspielerin, die afroamerikanische Wurzeln hat, trägt nun den Titel „Ihre königliche Hoheit die Herzogin von Sussex“.

Meghan hatte ein Brautkleid der britischen Designerin Clare Waight Keller ausgewählt, das diese für das französische Modehaus Givenchy entworfen hatte. Das weiße Kleid war bodenlang, schlicht, mit langen Ärmeln und einem U-Boot-Ausschnitt. Meghan habe sich für ein reines Weiß entschieden, weil dies frisch und modern wirke, hieß es vom Palast. Auf dem Kopf trug sie eine Tiara von 1932, die ihr die Queen geliehen hatte.

Auf den Straßen von Windsor, rund 40 Kilometer westlich von London gelegen, hatten sich nach offiziellen Angaben mehr als hunderttausend Menschen zu einer großen Open-Air-Hochzeitsfeier versammelt. Viele Fans hatten sich besonders herausgeputzt, beispielsweise mit Union-Jack-Outfits. Die Menge bejubelte die Nobelkarossen mit den Gästen, die auf dem Weg zur Kapelle an ihr vorbeifuhren. Bei der Nationalhymne zum Schluss der Zeremonie wurde kräftig mitgesungen. Starke Polizeipräsenz sicherte das Ereignis.

Nach der Kutschfahrt durch Windsor kehrte das Paar zum Schloss zurück, um dort mit seinen Hochzeitsgästen zu feiern – ohne Kameras. Damit war der öffentliche Teil der Trauung praktisch vorüber. Zunächst gab es für die rund 600 Gäste auf Einladung von Königin Elizabeth II. einen Empfang in der St.-Georgs-Halle direkt neben der Kapelle.

Am Abend bestand dann aber nochmal kurz die Chance für royale Fans, einen Blick auf das Brautpaar zu erhaschen: Gegen 20.00 Uhr wollten sie zum Abendempfang von Harrys Vater Prinz Charles ins etwa zwei Kilometer entfernte Frogmore House fahren, ein idyllisch gelegenes Anwesen auf dem Schlossgelände.

Am Dienstag erfüllen Harry und Meghan dann schon ihre royalen Pflichten bei einer Garten-Party des Buckingham-Palasts, auf der Prinz Charles Vertreter wohltätiger Organisationen empfängt. Danach könnte es für die Frischvermählten in die Flitterwochen gehen, doch den Ort der möglichen Reise hält der Palast geheim.

Der Vater von Meghan Markle schickte von Kalifornien aus Glückwünsche zur Hochzeit seiner Tochter. „Mein Baby sieht wunderschön und sehr glücklich aus“, sagte Thomas Markle dem Promiportal „TMZ“. „Ich wünschte, ich wäre dort und wünsche ihnen all meine Liebe und alles Glück.“ Markle sagte weiter, dass die Zeremonie für ihn „emotional und voller Glück“ gewesen sei. Der 73-Jährige ist in Kalifornien und erholt sich dort von einer Herzoperation. (dpa)