Hilft Methadon bei der Krebstherapie?

In einer Arztpraxis wird aus einem Methadon-Automat eine Dosis entnommen. Hilft das Schmerzmittel auch bei einer Krebstherapie? | Uli Deck/dpa

In Pressebeiträgen wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über die Forschungsergebnisse einer deutschen Chemikerin berichtet, wonach der Einsatz des starken Schmerzmittels Methadon die Wirkung einer Chemotherapie bei der Krebsbehandlung verbessern könne. Noch fehlen hierfür allerdings evidenzbasierte Erkenntnisse, da diesbezügliche klinische Studien bislang nicht durchgeführt wurden.

Dies beanstandet u.a. die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO), die in einer Stellungnahme in diesem Zusammenhang von einer „unzureichenden Datenbasis“ spricht und Daten aus kontrollierten Studien einfordert. „Die Debatte führt zu Unsicherheit bei den Betroffenen und macht unabhängige klinische Studien zur Objektivierung notwendig. Darum habe ich mich an die Kommission gewandt“, erklärt der ostbelgische EU-Abgeordnete zum Hintergrund seiner Anfrage.

Arimont erkundigt sich, ob der Kommission die Erkenntnisse aus den bislang durchgeführten Experimenten mit Methadon bei der Krebsbehandlung bekannt sind und wie sie diese einordnet. Des Weiteren verlangt er eine Stellungnahme zu der Frage, ob die Kommission dazu bereit wäre, im Rahmen der existierenden Programme oder im Rahmen eines Pilotprojektes unabhängige klinische Studien finanziell zu unterstützen, um fundierte Erkenntnisse zu Wirkungsgrad und Erfolgsaussicht einer solchen Therapie sowie den potenziellen Nebenwirkungen zu ermöglichen. (red/sc)