Frankreich gedenkt der Opfer von „Charlie Hebdo“

Der französische Präsident Emmanuel Macron hält vor einer Gedenktafel für den ermordeten Polizisten Ahmed Merabet in Paris eine Schweigeminute in Gedenken an die islamistischen Anschlagsserie, bei der im Januar 2015 17 Menschen getötet wurden. Der Polizist starb vor dem Redaktionsgebäude des Satiremagazins „Charlie Hebdo“, in das die Täter kurz vorher eingedrungen waren. Drei Jahre nach der islamistischen Anschlagsserie in Paris haben Frankreichs Staatspräsident Macron und die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo der 17 Opfer gedacht. | Christophe Ena/AP/dpa

Drei Jahre nach der verheerenden islamistischen Anschlagsserie in Paris haben Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo der 17 Opfer gedacht. Die beiden Spitzenpolitiker legten vor dem früheren Redaktionsgebäude der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ im 11. Stadtbezirk und zwei weiteren Anschlagsorten Blumengestecke nieder.

An den kurzen und nüchtern gehaltenen Zeremonien nahmen Macrons Ehefrau Brigitte, Innenminister Gérard Collomb und mehrere Kabinettsmitglieder, Ex-Premier Manuel Valls sowie Angehörige der Opfer teil.

Die beiden Islamisten Chérif und Said Kouachi waren am 7. Januar 2015 in die Redaktion von „Charlie Hebdo“ eingedrungen. Zwölf Menschen wurden an jenem Tag in den Tod gerissen, unter ihnen mehrere bekannte Zeichner des Blattes.

Während die „Charlie“-Täter flüchteten, ermordete ein weiterer Terrorist eine Polizistin und vier Menschen in einem Supermarkt für koschere Produkte. Die Attacken zogen sich damals über drei Tage hin. Auch vor der Supermarkt „Hyper Casher“ im 20. Stadtbezirk gab es am Sonntag eine kurze Gedenkzeremonie.

Der Anschlag auf „Charlie“ leitete in Frankreich eine beispiellose islamistische Terrorserie ein, bei der rund 240 Menschen aus dem Leben gerissen wurden.

„Charlie Hebdo“ kämpft laut Publikationschef Riss weiter mit hohen Kosten für den Schutz der Redaktion. Das Blatt müsse dafür im Jahr 1 bis 1,5 Millionen Euro aufbringen, schrieb er in der neuesten Ausgabe des Blattes. Dazu kämen Kosten für polizeilichen Personenschutz, die vom Staat übernommen würden.

Die Meinungsfreiheit sei dabei, ein „Luxusgut“ zu werden, „das in Zukunft nur vermögende Medien werden genießen können“, erklärte der Karikaturist, der mit bürgerlichem Namen Laurent Sourisseau heißt. Er nahm auch an der Gedenkzeremonie teil. Die neue Adresse der Redaktion wird geheimgehalten.

Nach den Anschlägen hatten Millionen Franzosen am 11. Januar 2015 landesweit protestiert. Die Losung „Je suis Charlie (Ich bin Charlie)“ wurde weit über die Grenzen Frankreichs bekannt.