EU-Kommission will europaweite Hilfsmittel

„Tritt eine Katastrophe ein, so möchte ich, dass die Europäische Union mehr tut, als nur ihr Beileid auszusprechen“, forderte Präsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag in Brüssel. Angekündigt wurde am Donnerstag eine auf europäischer Ebene angesiedelte Reserve von Katastrophenschutzkapazitäten wie Löschflugzeugen zur Bekämpfung von Waldbränden, Sonderwasserpumpen, Ausrüstungen für Such- und Rettungsmaßnahmen in städtischen Gebieten, Feldlazaretten und medizinischen Notfallteams. Der für Katastrophenschutz zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides sagte: „Die Tragödien des vergangenen Sommers und der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unser derzeitiges auf Freiwilligkeit beruhendes Katastrophenbewältigungssystem an seine Grenzen stößt.“ Bei Stürmen, Fluten, Waldbränden und Erdbeben sind alleine in diesem Jahr über 200 Menschen in Europa ums Leben gekommen. Im Falle von Naturkatastrophen wie den verheerenden Waldbränden in Portugal und Spanien vor wenigen Wochen sollen nationale Mittel verstärkt durch europäische ergänzt werden. Diese sollen aus dem EU-Haushalt finanziert werden. Angepeilt seien etwas weniger als 100 Millionen Euro pro Jahr in den kommenden drei Jahren, erklärte Kommissar Stylianides. Neben den EU-Staaten sind weitere Länder wie Island, Norwegen oder die Türkei Teil des EU-Katastrophenschutz-Mechanismus. (dpa)