Eine Tote und 47 Verletzte bei Spritpreis-Demos in Frankreich

Demonstranten mit gelben Warnwesten ("Gilets Jaunes") blockieren aus Protest gegen höhere Spritpreise eine Straße. Im Land wächst die Sorge vor einem Verkehrskollaps. Foto: AFP | Claude Paris/AP/dpa



24 weitere Menschen wurden demnach festgenommen, 17 befinden sich in Polizeigewahrsam.

Insgesamt hätten im Land rund 124.000 Menschen an rund 2.000 Protestaktionen teilgenommen, sagte Innenminister Castaner laut der Nachrichtenagentur AFP.

Die Bewegung „Gilets Jaunes“ (gelbe Warnwesten) hatte für Samstag in ganz Frankreich zu Blockaden von Verkehrsachsen, Kreisverkehren und Mautstellen aufgerufen. Medienberichten zufolge sind die wenigsten der Aktionen offiziell angemeldet. Der Protest richtet sich gegen von der Mitte-Regierung geplante Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel.

Mehrere Zwischenfälle ereigneten sich, als Autofahrer versuchten, ihre Wagen durch Straßenblockaden zu steuern. Bei dem tödlichen Unfall nördlich von Grenoble geriet eine Autofahrerin in Panik, als Demonstranten auf ihr Dach trommelten, wie der zuständige Präfekt sagte. Die Frau gab Gas und überfuhr eine Teilnehmerin der Protestaktion, die kurz darauf starb. Die Fahrerin wurde Berichten zufolge in Polizeigewahrsam genommen. Auch in Arras im Norden des Landes wurde ein Demonstrant Berichten zufolge umgefahren. Er kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Auch in Belgien kam es an mehreren Stellen zu Blockade-Aktionen nach dem Modell der Proteste in Frankreich. Über deren Auswirkungen oder über eventuelle Zwischenfälle wurde zunächst nichts bekannt. (dpa/belga)