Demonstranten randalieren nach den Wahlen in Frankreich

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Die Polizeipräfektur rief Autofahrer über Twitter dazu auf, den Bereich zu meiden.

Einige der Versammelten warfen Flaschen und Knaller auf in großer Zahl anwesende Polizisten. Einige waren vermummt und schwarz gekleidet. Drei Personen wurden von den Sicherheitskräften festgesetzt. Zwei Menschen wurden verletzt. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, sagten Teilnehmer einem dpa-Reporter. Einige hatten geschwollene Augen. Im Osten der Stadt beschädigten Demonstranten Bushaltestellen und stießen Mülleimer um.

Ein Teilnehmer rief per Mikrofon dazu auf, „gegen Marine und gegen Macron“ zu stimmen. „Weder Macron, noch Le Pen“, skandierten die Versammelten. Die Rechtspopulisten Marine Le Pen und der sozialliberale Emmanuel Macron haben in der ersten Wahlrunde laut Hochrechnungen gesiegt und stehen sich damit in der Stichwahl um das Präsidentenamt in zwei Wochen gegenüber.

Politiker der Mitte reagierten bestürzt auf das gute Abschneiden von Le Pen. Macron lag laut TV-Sender France 2 mit 23,9 Prozent vor Le Pen mit 21,7 Prozent. Auch der Sender TF1 sah den sozialliberalen Kandidaten vor Le Pen. Laut einer Hochrechnung des Senders kam Macron auf 23,8 Prozent, die FN-Chefin auf 21,7 Prozent.

Das gute Ergebnis Le Pens ist für viele Franzosen und Europäer ein Schock. Zum zweiten Mal seit 2002 steht die FN in der Stichwahl. Die FN-Chefin will die Euro-Währung in Frankreich abschaffen und ihre Mitbürger über die EU-Mitgliedschaft abstimmen lassen. Der entscheidende zweite Wahlgang am 7. Mai dürfte damit auch zu einer Abstimmung über Europa werden. Macron, Chef der politischen Bewegung „En Marche!“ (Auf dem Weg), hat sich im Wahlkampf für Europa stark gemacht.