„2001“: Auf den Spuren von Kubricks Kultfilm

Katharina Kubrick, Stieftochter von Stanley Kubrick, in der Ausstellung „Kubricks 2001. 50 Jahre A Space Odyssey“ im Deutschen Filmmuseum am Exponat „Moonwatcher-Kostüm“. | Arne Dedert/dpa

50 Jahre nach der Uraufführung am 2. April 1968 in New York widmet nun das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt diesem Meilenstein der Filmgeschichte eine große Ausstellung („Kubricks 2001. 50 Jahre A Space Odyssey“).

Mehr als 100 Leute haben damals an den Trickaufnahmen und Spezialeffekten gearbeitet – fast zwei Jahre lang und bei fast astronomischen Kosten. Mit der „Odyssee im Weltraum“ („2001: A Space Odyssey“) hat der Perfektionist Kubrick (1928-1999) nicht nur zahllose Science-Fiction-Filme wie „Star Wars“ geprägt, sondern auch die (Pop-)Musik bis hin zu Mode und Design.

In Frankfurt sind bis 23. September neben Skizzen oder Produktionsunterlagen auch Entwürfe des britischen Designers Sir Hardy Amies zu bestaunen. Er hat nicht nur für Queen Elizabeth II geschneidert, sondern auch innovative Ideen für die Kostüme in „2001“ beigesteuert.

Mithilfe von hunderten Exponaten erzählt die Schau Entstehung und Wirkungsgeschichte des Films. Berühmte Objekte – die Starchild-Figur, ein Moonwatcher-Kostüm oder Raumanzüge – sind zu sehen. Kubrick hat in seiner Weltraum-Odyssee zum Jupiter – ein Jahr vor der Mondlandung – den alten Menschheitstraum als große Vision inszeniert. Mit seinem realistischen Raumschiff „Discovery“ in der scheinbar schwerelosen Umgebung schuf er neue filmtechnische Standards. Zugleich entwarf er ein gewaltiges Panorama der gesamten Spezies.

Mit am berühmtesten ist der Prolog des Films. Der Menschenaffe Moonwatcher und seine Gefährten erkennen, dass ein Knochen Werkzeug und Waffe ist. Nachdem die Horde einen Artgenossen erschlagen hat, wirft Moonwatcher den Knochen triumphierend in die Höhe, was Kubrick für eine legendär gewordene Montage nutzt. Der fliegende Knochen verwandelt sich in einen drei Millionen Jahre später im All schwebenden Satelliten. „2001“ basiert auf einer Kurzgeschichte des Schriftstellers und Zukunftsforschers Arthur C. Clarke. Fast genauso legendär wurde die Musik, die Kubrick für die „Odyssee“ dramaturgisch perfekt einsetzte. Die Klänge von Richard Strauss‘ sinfonischer Dichtung „Also sprach Zarathustra“ sind auch in der Ausstellung allgegenwärtig. Dank der sphärischen Musik wurde der Film damals gerade für junge Leute aus der Hippie-Bewegung zum „ultimate trip“. Viele Objekte der Schau kommen aus dem Stanley Kubrick Archiv in London. Maßgeblich unterstützt wird die Schau von Kubricks deutschstämmiger Witwe Christiane und Kubricks ehemaligem Produzenten Jan Harlan. Doch was macht „2001“ heute noch aktuell? „Nichts hat sich geändert“, sagen Kubricks Tochter Katharina und Harlan unisono in dieser Woche in Frankfurt – und meinen damit, dass Weltall und Kosmos auch ein halbes Jahrhundert später immer noch genauso rätselhaft geblieben sind, wie sie die „Odyssee“ sieht. Das Filmmuseum hat bereits im Jahr 2004 mithilfe von Kubricks Witwe eine Ausstellung zum gesamten Schaffen des Regisseurs organisiert. Auf einer globalen Tour haben die Schau inzwischen weltweit 1,2 Millionen Menschen gesehen. Letzte Station war Kopenhagen. Jetzt folgt Barcelona. (dpa)