Ärger über St.Vither Rathausplatz flammt neu auf

Aus der Sicht von Sternekoch Eric Pankert und Exbürgermeister Ernst Thommessen ist es nicht nachvollziehbar, dass die Treppe vor dem St.Vither Rathaus entfernt wird. | Arno Colaris



Stein des Anstoßes ist nach wie vor, dass die Treppe vor dem Rathaus entfernt werden soll, um einen stufenlosen Eingang zum Rathaus zu schaffen. Gestern waren Arbeiter des ausführenden Unternehmens Roger Gehlen damit beschäftigt, die Verbundsteine vor dem Rathaus aufzuheben.

Obwohl längst beschlossene Sache, können sich Eric Pankert und Ernst Thommessen ganz und gar nicht damit abfinden, dass die Treppe weichen soll. In einer Protestmail von Eric Pankert an Bürgermeister Christian Krings, die auch unsere Redaktion erreichte, heißt es: „Auf der ganzen Welt werde Plätze möglichst eben bzw. waagerecht gestaltet, und in St.Vith macht man sie schief.“

Und Pankert, selbst Anwohner des Rathausplatzes, fügt hinzu: „Dabei ist es doch so viel schöner, ein Hochzeitsfoto, ein Platzkonzert oder ein Gruppenbild auf einer Treppe zu arrangieren.“ Eigentlich habe er sich vorgenommen, sich nicht mehr über diese Angelegenheit zu ärgern, „aber was dort geplant wurde, das ist schlicht und einfach nicht nachvollziehbar“. Enttäuscht sei er auch, dass die Anwohner gar nicht um ihre Meinung gefragt worden seien.

Auch Ernst Thommessen reagiert gegenüber unserer Redaktion entsetzt: „Auf dem Platz wird unnötig ein Gefälle geschaffen. Man wird dort bei Festen keine Tische mehr aufstellen können, aber was noch schlimmer ist, wenn es zu einem Wolkenbruch kommt, dann wird die neue KBC-Filiale überflutet. Da können ein paar Gitterroste auch nicht mehr viel ausrichten“, befürchtet der St.Vither Geschäftsmann.

Auf Nachfrage nuancierte Bürgermeister Christian Krings die nun erneut vorgebrachten Kritikpunkte: „Eric Pankert und Ernst Thommessen zählen zu den ersten St.Vithern, denen das Vorprojekt 2016 präsentiert wurde. Sie waren damals begeistert.“

Für das Entfernen der Rathaustreppe spreche schlicht und einfach, dass die bestehende Behindertenrampe nicht mehr konform sei und eine ebene Fläche für ältere Menschen weniger Stolperfallen habe. „Sicher kann man darüber trefflich streiten, aber die Mehrheit des St.Vither Stadtrates war der Meinung, es bei dem ursprünglichen Projekt zu belassen, und an diesen Beschluss müssen wir uns nun mal halten.“ Andererseits habe man bereits bei der Anordnung des Kunstobjektes Kompromissbereitschaft gezeigt und auf die umstrittene Einbringung des Wappens verzichtet. Er wolle – so kurz vor dem Ende seiner Amtszeit – keine Polemik, so Christian Krings, „aber die Kritik ist maßlos übertrieben. Wir fangen den Höhenunterschied größtenteils im Bereich der Rundbank auf, die um das Kunstobjekt zu stehen kommt. So groß wird das Gefälle des Platzes also gar nicht sein.“