Zukunftskongress richtete den Blick auf das Ostbelgien von morgen

Etwa 160 Teilnehmer waren in der letzten Woche beim „Zukunftskongress Ostbelgien“ im Kloster Heidberg in Eupen dabei. | Kabinett Paasch

Es formuliert eine Zukunftsvision für die Grenzregion, die Wirtschaftsregion, die Bildungsregion, die Solidarregion und die Lebensregion Ostbelgien. Unter der Beteiligung zahlreicher Akteure wurde dieses Leitbild 2008 erarbeitet. Es wurde zu einem langfristigen politischen Leitfaden, an dem die Regierung seitdem ihre Arbeit ausrichtet. In Form eines Zukunftskongresses tauschte sich die Regierung vor diesem Hintergrund nun in Eupen mit Vertretern der Gesellschaft und Experten aus Belgien und dem europäischen Ausland über die Weiterentwicklung dieses Prozesses aus. Die Ergebnisse werden in die weitere Umsetzung des REK und dessen Fortentwicklung hin zu einer dritten Umsetzungsphase einfließen.

Aus Sicht von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) „erfordert effiziente Zukunftsgestaltung langfristige Konzepte“. So sollten die politisch Verantwortlichen „nicht an die nächsten Wahlen, sondern über die Legislaturperiode hinaus denken, genau das ist das Ziel eines Regionalen Entwicklungskonzeptes. Für die Umsetzung dieser Zukunftsvision brauchen wir allerdings eine breite Bürgerbeteiligung. Wie wir künftig in Ostbelgien leben wollen, ist eine gesamtgesellschaftliche Frage, die uns alle angeht und betrifft und bei der auch wirklich alle mitreden können müssen. Ich bin vor diesem Hintergrund allen dankbar, die mit ihren Ideen, Anregungen und natürlich auch mit konstruktiver Kritik dazu beitragen, dass sich unser Ostbelgien weiterentwickelt“, so Paasch. Externe Expertise sei dabei ebenfalls von großem Nutzen, beispielsweise wenn es darum gehe, wie die Bürger ganz konkret in diesen Prozess eingebunden werden können. So zeigte Fabian Reidinger vom Staatsministerium Baden-Württemberg auf, wie das deutsche Bundesland Bürgerbeteiligung institutionalisiert hat und fördert. „Vom Mitreden und Mitentscheiden: mehr Partizipation als Regierungsauftrag“ lautete der vielsagende Titel seines Impulsreferats.

Von der neuen Standortmarke beeindruckt zeigte sich mit Josef Ober ein Referent aus dem Steirischen Vulkanland in Österreich, das Ostbelgien etwa durch seine Grenzlage durchaus ähnelt. Mit seinem Vortrag verfolgte er das Ziel, den Bewohnern Ostbelgiens den Wert und das Potenzial ihrer Heimat durch einen „Inwertsetzungsprozess“ zu verdeutlichen.

„Die meisten Regionen machen nur eine touristische Marke, wodurch die eigenen Bürger aber noch nicht wissen, in welch tollem Gebiet sie leben. Bei Ihnen ist eine Regionsmarke im Aufbau, die zum Ziel hat, die Bürger mit einzubinden und auch ihr Bewusstsein zu stärken, aus ihrem Lebensrahmen innovativ noch bessere Lebensbedingungen zu schaffen“. (red)