EU-weite Garantie für Waren und Apps

<p>Einigung über Arimont-Bericht: Schutz der Verbraucherrechte online und offline. Foto: dpa</p>
Einigung über Arimont-Bericht: Schutz der Verbraucherrechte online und offline. Foto: dpa


Ähnliche Regeln sollen in Zukunft auch für Apps gelten: Verbraucher haben das Recht auf Behebung des Problems, Preissenkung oder sogar auf Beendigung des Vertrags und können eine volle Kostenerstattung fordern. Diese und weitere Verbraucherrechte sind Bestandteil von Einigungen zwischen Parlament und EU-Ministerrat zum Warenhandel und zu digitalen Inhalten, die das EU-Parlament am Dienstag angenommen hat. Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) war der Verhandlungsführer des Parlaments für die Warenhandelsrichtlinie und nahm somit auch maßgeblich auf die Verhandlungen über die digitale Inhalte-Richtlinie Einfluss.

Es spielt keine Rolle, ob das Handy im Geschäft oder online gekauft wurde, oder ein kostenpflichtiges Videospiel heruntergeladen wurde: In Zukunft gelten in der EU für alle Verbraucher die gleichen Regeln, so genannte Garantie-Rechte. Das bedeutet u. a., dass für Geräte und Software mindestens zwei Jahre Garantie angeboten werden müssen. Bisher galten diese Garantien entweder nicht für digitale Inhalte oder es gab keine einheitliche Regelung zwischen den EU-Mitgliedsstaaten. „Wichtig war uns, dass sich die bereits bestehenden Garantiefristen in keinem Land verkürzen oder verschlechtern. Im Gegenteil, wir haben es geschafft, viele Verbraucherrechte zu stärken und auszuweiten“, macht Arimont deutlich. So muss der Verbraucher nicht mehr nach sechs Monaten den Beweis erbringen, dass seine gekaufte Ware von Beginn an mangelhaft war, sondern erst nach einem Jahr.

„Verbraucher sollten sich beim Einkauf von Waren über die Grenze hinweg keine Gedanken mehr über die unterschiedlichen Regeln der Länder machen müssen, sondern auf gleiche Rechte vertrauen können. Auch aus diesem Grund haben wir die vielen verschiedenen Regelungen harmonisiert und vereinfacht“, erklärt Arimont. „Die neuen vereinbarten Regeln bringen aber nicht nur dem Käufer Vorteile. Auch kleine und mittlere Händler profitieren von den neuen Regeln. Dadurch, dass wir EU-weit gleiche Rechte schaffen, schaffen wir Vertrauen und Rechtssicherheit. Diese Rechtssicherheit ist wichtig, weil auch der kleine Zwei-Mann-Betrieb die Chance verdient hat, sich an dem grenzüberschreitenden Handel, online und offline, zu beteiligen.“ (gz/red)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment