Ecolo: „Keine Wertschätzung für Jugendorganisationen“

Marc Niessen (r.) gemeinsam mit seinem Fraktionskollegen Freddy Mockel | David Hagemann

„Dass es ein Problem gibt, kann jeder bestätigen, der in den vergangenen zehn Jahren als Jugendleiter ein Lager betreut hat. Gerade in der Hauptsaison Mitte bis Ende Juli stehen seit Jahren viel zu wenig Zelte zur Verfügung, um den Bedarf aller Gruppen zu decken. Allein die Behauptung, dass ein Problem nicht existiert, lässt das Problem nicht verschwinden“, wird der Ecolo-Abgeordnete Marc Niessen in einer Mitteilung zitiert.

Statt tatsächlich eine Lösung zu suchen, schiebe die Ministerin den Schwarzen Peter kurzerhand den Jugendgruppen zu mit dem Hinweis, dass man sich doch besser absprechen sollte. „Dabei leisten die Jugendgruppen alle gemeinsam im Rahmen des RdJ eine hervorragende Arbeit, wenn es darum geht, sich gegenseitig abzusprechen, die Übergabe der Zelte zwischen den Lagern zu organisieren und zumindest die gröbsten Löcher zu stopfen.“

Mehr noch: Jene Organisationen, die über eigene Zelte verfügen, stellten diese immer auch den anderen Gruppen zur Verfügung. „Wer vor diesem Hintergrund argumentiert, dass es ungerecht wäre, wenn die Regierung einzelne Organisationen beim Ankauf eigener Zelte unterstützen würde, der verkennt die Situation und der unterschätzt die Solidarität und den Zusammenhalt unter den Jugendorganisationen. Eine Bezuschussung von Zelteinkäufen käme allen Gruppen zugute“, denkt Marc Niessen.

Auch das Trocknen und den Unterhalt eigener Zelte könnten die Jugendgruppen durchaus selbst garantieren. „Tatsächlich tun sie das schon längst, egal ob bei ihren eigenen oder den geliehenen Zelten. Nach jedem Lager werden die Zelte kontrolliert und, wenn sie nass sind, in den Lokalen und Gruppenräumen zum Trocknen ausgelegt. Praktische Ressourcen zur Lagerung und Instandhaltung der Zelte sind mehr als ausreichend vorhanden. Allein die finanziellen Mittel zur Anschaffung fehlen.“

Es wäre schön, wenn die Jugendorganisationen in jedem Jahr davon ausgehen könnten, das genügend Zelte vorhanden sind, findet Ecolo. „Und zwar nicht im Durchschnitt, sondern im Monat Juli, wenn die meisten der Jugendlager stattfinden (und stattfinden müssen, da sich ab Anfang August viele der verantwortlichen Jugendleiter auf ihre Nachprüfungen konzentrieren müssen). Es fehlt unseren Jugendgruppen nicht an Engagement. Es fehlt ihnen nicht an Platz. Es fehlt ihnen nicht an Koordination. Es fehlt ihnen nicht an Solidarität. Es fehlt ihnen nicht an Verantwortungsbewusstsein.“ Es fehlten ein Dutzend Zelte, und vielleicht an der nötigen Wertschätzung für ihre Arbeit durch die Regierung. Ecolo erwarte, dass die Regierung dies nach zehn Jahren Betteln der Organisationen erkennt und für Abhilfe sorgt. (red)