DG sucht „eierlegende Wollmilchsau“ als Ersatz für Manfred Kohnen

Manfred Kohnen wird ab dem 1. April definitiv Direktor des Zentrums Kaleido Ostbelgien. Wer sein Nachfolger als Fachbereichsleiter im Ministerium der DG wird, steht aber noch in den Sternen. | David Hagemann

Einen Nachfolger für Manfred Kohnen im Ministerium der DG zu finden, gestalte sich ziemlich schwierig, wie Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) vor Kurzem im zuständigen Parlamentsausschuss eingestand. In gewissem Sinne befinde man sich auf der Suche nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“, meinte der ProDG-Politiker mit Blick auf die vielfältigen Aufgaben des Fachbereichsleiters.

Vor diesem Hintergrund erkläre sich möglicherweise auch das geringe Interesse für diesen Posten: „Wir haben es hier mit einer sehr komplexen Materie zu tun, die möglicherweise abschreckend wirkt. Außerdem sind auch juristische Kenntnisse gefragt“, so Harald Mollers, der in einer öffentlichen Ausschusssitzung nach einer Frage des Gemeinschaftsabgeordneten Marc Niessen (Ecolo) noch einmal auf die Hintergründe der Personalie einging. Manfred Kohnen hatte die Kaleido-Leitung zunächst halbzeitig übernommen, ist mittlerweile aber vollzeitig Direktor im Zentrum für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Lücke im Fachbereich wurde nach einem Beschluss des Direktionsrates im Ministerium mit einer Beraterin gefüllt, die seit Jahren dort tätig war. Aus diesem Grund wurde diese Person „mit den Vollmachten des abwesenden Fachbereichsleiters ausgestattet, und zwar für die Höchstdauer eines Jahres, das heißt bis 31. August 2018 einschließlich“, erläuterte Harald Mollers.

Allerdings stehe sie nach eigenen Aussagen nur befristet für diese Leitungsfunktion innerhalb des Fachbereichs zur Verfügung, und weil behördenintern kein Nachfolger für Kohnen gefunden werden konnte, habe die DG-Regierung beschlossen, die Stelle öffentlich auszuschreiben. Nach einem ersten Bewerberaufruf ging nur eine Bewerbung ein, jedoch habe die Bewerberin nicht die nötigen Voraussetzungen mitgebracht.

Anfang Februar 2018 sei dann ein neuer Bewerberaufruf veröffentlicht worden, der aber auch ergebnislos verlief, da keine Bewerbung einging. „In Kürze wird der Bewerberaufruf zur Besetzung der Stelle als Fachbereichsleiter Unterrichtswesen erneut veröffentlicht werden. Ich hoffe, dass wir dann fündig werden, damit die neue Führungskraft nach einer Einarbeitungsphase spätestens mit Beginn des neuen Schuljahres in die laufenden Projekte einsteigen und sie zu einem guten Ende bringen kann“, so der Bildungsminister. Manfred Kohnen werde das Ministerium Ende März endgültig verlassen, denn mittlerweile habe der Verwaltungsrat ihn definitiv als Kaleido-Direktor bezeichnet. Der entsprechende Beschluss tritt am 1.April in Kraft.

Mollers betonte auf Nachfrage auch, dass der Fachbereich trotz des personellen Problems funktioniere: „Natürlich müssen Aufgaben anders verteilt werden, aber es kommt zu keinen Verzögerungen im Tagesgeschäft. Die Schulen bekommen davon nichts mit.“ Allerdings „schleift etwas“ die „textliche Vorbereitung“ der groß angelegten Dienstrechtsreform im Rahmen des Projektes „Gutes Personal für gute Schulen“, mit dem Manfred Kohnen ebenfalls betraut gewesen war.

Deshalb denke man inzwischen über einen Plan B nach, wonach man möglicherweise auf externe Kräfte zurückgreifen würde. „Allerdings ist das Dienstrecht sehr komplex, sodass es sehr schwer ist, von außen da einzusteigen“, schränkte der Minister ein. Da die ersten Dekrettexte frühestens Ende der laufenden Legislatur vorliegen dürften, wird die Umsetzung der gesamten Reform erst in der nächsten Legislaturperiode erfolgen können.