Verheerender IS-Anschlag in Kabul: mindestens 57 Tote

Beim schwersten Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan in diesem Jahr sind in der Hauptstadt Kabul am Sonntag mindestens 57 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch 21 Frauen und fünf Kinder, sagte der Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums, Wahidullah Madschroh. Mindestens 119 Menschen seien verletzt worden, als eine Bombe an einer Ausgabestelle für Personaldokumente explodierte. Die sunnitische Terrormiliz bekannte sich über das IS-Sprachrohr Amak zu dem Anschlag. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Angriff auf Twitter als „abscheulich“.

Am 20. Oktober sollen in Afghanistan ein neues Parlament und neue Provinzräte gewählt werden. In dem Ausgabezentrum, vor dem die Bombe detonierte, können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an den Wahlen benötigen, erklärte der Sprecher des Innenministeriums.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini verurteilte den verheerenden Selbstmordanschlag ebenso wie der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert. „Die anstehenden Wahlen in Afghanistan sind ein Schlüssel für die Demokratie in Afghanistan“, teilte Mogherini in Brüssel mit. „Solche Angriffe werden die Demokratie in Afghanistan nicht daran hindern, sich zu entfalten.“ Seibert sicherte dem afghanischen Volk im Kampf gegen die Terroristen via Twitter Solidarität und Unterstützung zu.

Die afghanische Regierung hatte landesweit Ausgabezentren errichtet, um die Wählerbeteiligung zu erhöhen. Die Ausweise sind Voraussetzung für die Stimmabgabe. Die lange überfällige Wahl sollte eigentlich im Juli stattfinden, wurde aber wegen der Sicherheitslage in dem kriegszerrissenen Land verschoben. Die Präsidentenwahl ist für April 2019 geplant. (dpa)