Syriens Regime lehnt neue Waffenruhe für Aleppo ab

Syriens Führung lehnt eine neue Feuerpause für die schwer umkämpfte Stadt Aleppo ab. „Wir werden keine Waffenruhe akzeptieren“, sagte der syrische Parlamentsabgeordnete aus Aleppo, Fares Schehabi, am Mittwoch. „Sie (die Rebellen) müssen zuerst abziehen. Wenn sie nicht abziehen, werden wir unsere Angriffe fortsetzen.“

Die oppositionellen Milizen in Aleppo hatten zuvor eine neue fünftägige Waffenruhe vorgeschlagen. Sie solle dazu dienen, unter Aufsicht der Vereinten Nationen Verletzte und Zivilisten aus der Stadt zu bringen, hieß es in einer Erklärung. Anschließend könne über die Zukunft Aleppos gesprochen werden.

Schehabi bezeichnete die Rebellen als einen „Haufen Lügner“, die die Waffenruhe nutzen wollten, um ihre Stellungen zu verstärken. Syriens Regierungstruppen haben seit Beginn einer Offensive im November rund zwei Drittel des bisherigen Rebellengebietes in Aleppo erobert.

Der Widerstand der Rebellen in Aleppo bricht immer mehr zusammen. Regierungstruppen brachten die gesamte Altstadt Aleppos nahe der historischen Zitadelle unter Kontrolle, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch meldete.

Die frühere Handelsmetropole Aleppo zählt im fast sechs Jahre dauernden Bürgerkrieg zu den umkämpftesten Gebieten. Bislang war die Stadt geteilt. Die Armee und verbündete Milizen kontrollieren den Westen, Rebellen den Osten. Regierungstruppen begannen Mitte November eine Offensive. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter haben die Rebellen seitdem zwei Drittel ihres bisherigen Gebiets verloren. (dpa)