Räumung des Dschungels weiter friedlich

Die Flüchtlinge waren mit der Hoffnung nach Calais gekommen, den Ärmelkanal überqueren und Großbritannien erreichen zu können. | dpa

Die französischen Behörden haben die Räumung des Flüchtlingslagers in Calais am Dienstag fortgesetzt. Auch am zweiten Tag blieb es weitgehend friedlich. Die Behörden wollten mit dem Abriss von Zelten und Behelfsunterkünften beginnen. Dabei würden keine Bulldozer eingesetzt, sagte der Sprecher der Präfektur Pas-de-Calais am Dienstag.

Ein Drittel der Migranten hatte das Lager, das unter dem Namen „Dschungel“ von Calais bekanntgeworden war, am Montag im Laufe des Tages verlassen. 1918 Erwachsene wurden nach offiziellen Angaben mit Bussen in Aufnahmezentren in andere Regionen Frankreichs gebracht. Zuletzt lebten im dem Camp etwa 6500 Menschen.

400 unbegleitete Kinder und Jugendliche wurden in provisorischen Containern in Calais untergebracht. Nach Angaben von Innenminister Cazeneuve hat sich Großbritannien bereit erklärt, alle unbegleiteten Minderjährigen aus Calais aufzunehmen, deren Angehörige sich bereits im Königreich aufhalten.

Vor dem Transitzentrum standen am Dienstag wieder Hunderte Flüchtlinge an. Es kam am Tor zu Rangeleien mit der Polizei, dabei gab es aber keine Verletzten, sagte der Präfektur-Sprecher. In der Nacht habe es keine Zusammenstöße gegeben. In den Tagen zuvor war es am Rande des riesigen Flüchtlingscamps zu nächtlichen Ausschreitungen gekommen, bei denen die Polizei auch Tränengas einsetzte. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern wie Afghanistan, Äthiopien, Eritrea und dem Sudan. Viele waren mit der Hoffnung nach Calais gekommen, den Ärmelkanal überqueren und Großbritannien erreichen zu können.

Die Regierung will das Entstehen neuer illegaler Camps und an der Küste verhindern. „Die Ordnungskräfte werden Kontrollen durchführen, vor allem an den Bahnhöfen“, hatte Frankreichs Innenminister Cazeneuve angekündigt.

Die Auflösung soll nach Angaben der Präfektur etwa eine Woche lang dauern. (dpa)