Rassistische Kommentare nach Misswahl - Angeline Flor Pua: "Es verletzt mich sehr"

Die neue Miss Belgium Angeline Flor Pua muss sich in sozialen Netzwerken rassistische Bemerkungen anhören. | 4



Die meisten Äußerungen in den sozialen Netzwerken schlagen in ein und dieselbe Kerbe: „Die sieht ja sehr belgisch aus“, twitter ein User und meint es ironisch. Ein anderer schreibt: „Schade, dass sie eine Philippinerin zur Miss Belgium gemacht haben.“

Angeline Flor Pua selbst, die in Wilrijk geboren und in Antwerpen aufgewachsen ist und derzeit eine Pilotenausbildung absolviert, nimmt sich die rassistischen Äußerungen zu Herzen: „Ich hatte in der Vergangenheit nie solche Probleme. Es verletzt mich sehr“, sagte sie am Montag im öffentlich rechtlichen Rundfunk und wies darauf hin, dass sie nicht die erste Miss Belgium mit ausländischen Wurzeln sei. „Wir hatten Laura Beyne (kongolesische Wurzeln), Tatiana Silva (kapverdische Wurzeln) und Zeynep Sever (türkische Wurzeln). Ach, das Leben geht weiter.“

Die rassistischen Äußerungen hatten landesweit für Empörung gesorgt. Darline Devos, Organisatorin des Wettbewerbs, sagte im flämischen Rundfunk: „Ich finde das skandalös. Angeline wurde in Belgien geboren. Ihre Eltern lernten sich in unserem Land kennen. Meiner Meinung nach ist sie eine echte Belgierin.“ Zudem werde der Ausweis einer jeden Kandidatin überprüft. „Sie sind alle Belgier. Dies ist eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Misswahl.“

Auch die föderale Staatssekretärin Zuhal Demir (N-VA) verurteilt die rassistischen Kommentare. „Stolz auf Miss mit asiatischen Wurzeln“, schrieb sie auf Twitter. Im Radio sagte Demir: „Ich möchte Angeline zu ihrem Titel und der Art und Weise, wie sie mit den negativen Reaktionen umgeht, gratulieren.“ Die Wahl von Angeline zur Miss Belgium sei der Beweis dafür, dass unsere Gesellschaft warm und offen ist. „Natürlich lehne ich die rassistischen Bemerkungen ab. Ich stelle fest – und das ist eine positive Entwicklung -, dass viele Menschen das genauso sehen.“, so Demir weiter.

Theo Francken (N-VA), Staatssekretär für Asyl und Migration, schrieb: „Glückwunsch Angeline Flor Pua. Schönheit und Köpfchen mit starkem Charakter –  die perfekte neue Miss Belgium.“

Auch das interföderale Zentrum für Chancengleichheit Unia meldete sich zu Wort. „Zum x-ten Mal erreichen soziale Netzwerke ihren Tiefpunkt“, so ein Sprecher. „Wir verurteilen dies aufs Schärfste und fordern die Menschen auf, dem zu widersprechen.“