PS-Urgestein Philippe Moureaux ist tot - Belgiens Spitzenpolitiker trauern

Philippe Moureaux bei einer Pressekonferenz im Jahr 2016 | belga



Moureaux war nicht nur von 1993 bis 2012 Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde

Molenbeek, sondern zuvor auch Minister in verschiedenen Föderalregierungen sowie Ministerpräsident der Französischen Gemeinschaft. Damit aber nicht genug: Denn Moureaux agierte zudem auch jahrelang als Vizepräsident der PS und trug seit 1995 den Ehrentitel Staatsminister.

Das PS-Urgestein schrieb aber auch negative Schlagzeilen: Nach den Anschlägen von Paris (November 2015) und Brüssel (März 2016) wurde Moureaux an den Pranger gestellt, da er während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Bürgermeister von Molenbeek, die Brüsseler Gemeinde zu einer Art „Brutstätte des Terrors“ verkommen lassen habe. Kurz darauf wies er in seinem Buch „La vérité sur Molenbeek“ („Die Wahrheit über Molenbeek“) alle Anschuldigungen zurück.

Seine letzten öffentlichen Auftritte hatte Moureaux bei den Kommunalwahlen im Oktober. Damals unterstütze er seine Tochter Catherine als Wahlkampfhelfer – und das mit Erfolg. Denn die 40-Jährige konnte den Bürgermeisterposten der Gemeinde Molenbeek erobern.

Nach dem Tod von Philippe Moureaux bekunden zahlreiche politische Weggefährten beim Kurznachrichtendienst Twitter ihr Mitgefühl.

Premierminister Charles Michel (MR) würdigte Moureaux in seinem Post und sprach von „einem Mann mit tiefen Überzeugungen“.