Moureaux war nicht nur von 1993 bis 2012 Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde
Molenbeek, sondern zuvor auch Minister in verschiedenen Föderalregierungen sowie Ministerpräsident der Französischen Gemeinschaft. Damit aber nicht genug: Denn Moureaux agierte zudem auch jahrelang als Vizepräsident der PS und trug seit 1995 den Ehrentitel Staatsminister.
Das PS-Urgestein schrieb aber auch negative Schlagzeilen: Nach den Anschlägen von Paris (November 2015) und Brüssel (März 2016) wurde Moureaux an den Pranger gestellt, da er während seiner knapp 20-jährigen Amtszeit als Bürgermeister von Molenbeek, die Brüsseler Gemeinde zu einer Art „Brutstätte des Terrors“ verkommen lassen habe. Kurz darauf wies er in seinem Buch „La vérité sur Molenbeek“ („Die Wahrheit über Molenbeek“) alle Anschuldigungen zurück.
Seine letzten öffentlichen Auftritte hatte Moureaux bei den Kommunalwahlen im Oktober. Damals unterstütze er seine Tochter Catherine als Wahlkampfhelfer – und das mit Erfolg. Denn die 40-Jährige konnte den Bürgermeisterposten der Gemeinde Molenbeek erobern.
Nach dem Tod von Philippe Moureaux bekunden zahlreiche politische Weggefährten beim Kurznachrichtendienst Twitter ihr Mitgefühl.
Premierminister Charles Michel (MR) würdigte Moureaux in seinem Post und sprach von „einem Mann mit tiefen Überzeugungen“.
Nous avons souvent croisé le fer avec Philippe Moureaux sur le terrain politique. Il était un homme de convictions profondes. Retenons notamment la loi contre le racisme et la xénophobie qui favorise le vivre ensemble. Mes sincères condoléances à la famille et aux proches.
— Charles Michel (@CharlesMichel) 15. Dezember 2018
Auch Michels Parteikollege Didier Reynders, der nicht immer mit Moureaux auf einer Wellenlänge war, äußerte bei Twitter sein Mitgefühl. „Ich spreche seiner Familie, seinen Freunden und Verwandten mein aufrichtiges Beileid aus“, schrieb der Außenminister.
Au-delà des divergences qui l’ont opposé aux libéraux tout au long de sa carrière, je salue la mémoire de Philippe Moureaux qui a marqué les dernières décennies de notre vie politique.
Je présente à sa famille, à ses amis, à ses proches mes sincères condoléances.— didier reynders (@dreynders) 15. Dezember 2018
Bestürzt vom Tot Moureauxs zeigte sich auch der Vorsitzender der frankophonen Sozialisten Elio Di Rupo. „Ich habe immer auf den Staatsmann, seine Rechtschaffenheit und seine Treue zählen können“, so der Spitzenpolitiker der PS auf Twitter.
Une grande figure du socialisme belge nous a quitté. Philippe a toujours accordé une attention soutenue aux plus fragiles et aux plus vulnérables de notre société. J’ai toujours pu compter sur l’Homme d’État, sur sa droiture et sur sa loyauté. 1/2
— Elio Di Rupo (@eliodirupo) 15. Dezember 2018
Philippe ne s’est jamais départi de son sens de l’intérêt général et de ses convictions socialistes fortes. Il a affronté la maladie avec une force et une dignité exemplaires. J’adresse à sa famille, ses proches et en particulier à Catherine mes plus sincères condoléances. 2/2
— Elio Di Rupo (@eliodirupo) 15. Dezember 2018