PS-Schöffe: Rücktritt nach Homophobievorwürfen



Der Sozialist, der auf Platz fünf der PS-Liste hätte antreten sollen, soll während einer Feier mehrmals gesagt haben, dass „Beziehungen zwischen Männern gegen die Natur seien“. Außerdem soll er demonstrativ aufreizend getanzt haben, während er gesagt haben soll: „Das ist normal bei der MR.“ Damit spielte er auf die sexuelle Orientierung des Ersten Schöffen an.

PS-Präsident Elio Di Rupo hatte direkt klare Kante gezeigt.

Cialone, einst Mitarbeiter der ostbelgischen Föderalabgeordneten Kattrin Jadin (PFF-MR), hatte angekündigt, am Montag eine Beschwerde einreichen zu wollen: „Ich bin der Meinung, dass solche Worte aus dem Mund einer politischen Persönlichkeit, die dazu noch zuständig ist für Chancengleichheit, einfach skandalös sind. Das ist ein Angriff auf Homosexuelle auf der ganzen Welt und einige von ihnen leiden unter solchen öffentlichen Äußerungen“, sagte Thomas Cialone gegenüber der Nachrichtenagentur Belga. Er werde den Fall zudem an das Zentrum für Chancengleichheit Unia herantragen.

Auch PS-Präsident Elio Di Rupo hatte sich unverzüglich zu den Vorwürfen gegen seinen Parteikollegen geäußert: „Sollte sich Huygen tatsächlich derart geäußert haben, wird er bei den Kommunalwahlen nicht für die PS kandidieren können“, sagte er am Samstagabend. Laut Di Rupo sind dies Aussagen, die den sozialistischen Werten Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit und Gerechtigkeit zuwiderlaufen: „Es ist nicht hinnehmbar, dass ein sozialistischer Abgeordneter, der auch Schöffe für Chancengleichheit ist, unsere Grundwerte ignoriert. Eine solche Person kann die PS auf keiner Ebene vertreten“, sagte Elio Di Rupo. Die lokale PS hatte betonte, dass sie unter keinen Umständen homophobe Äußerungen oder homophobes Verhalten ihrer Mitglieder dulde.

Am Sonntagmittag kündigte Henri Huygen dann seinen Rücktritt an. Zuvor hatte er die ihm zur Last gelegten Äußerungen bestritten. Er hoffe aber, von den Gremien der PS gehört zu werden und sich fair verteidigen zu können. Seinen Rücktritt begründete er aber auch mit seiner Gesundheit, seiner Familie und dem Wohle seiner Partei: „Ich bedaure, meine politische Karriere auf diese Weise beendet zu haben, da ich noch Pläne hatte.“

Dem Gemeindekollegium von Ans gehören auch Robert Grosch, der ältere Bruder des früheren DG-Europaparlamentariers und Kelmiser Bürgermeisters Mathieu Grosch, und der langjährige Tischtennis-Nationalspieler Philippe Saive an. (red/belga)