Michel: Trump will starke Achse USA-Europa



„Es gab Zweifel am politischen Willen in Washington, feste Bande mit Europa zu haben“, sagte Michel vor Journalisten nach einem Treffen mit Trump am Mittwoch in Brüssel, wie der flämische Sender VRT berichtete. „Dazu habe ich deutliche Worte gehört“, sagte Michel. „Es gibt den Willen, eine starke Achse zwischen Europa und den USA zu erhalten.“

Das Gespräch mit Trump verlief Michel zufolge „ohne Tabus, ohne diplomatische Sprache, mit sehr direkten Botschaften beider Seiten“. Der US-Präsident habe erklärt, dass Belgien „mehr finanzielle Verantwortung“ für seine Sicherheit übernehmen müsse. „Wir haben ihm deutlich gemacht, dass die Nato keine veraltete Organisation ist“, sagte Michel laut Nachrichtenagentur Belga. Dem Sender VRT zufolge betonte der Premierminister, wie „herzlich, respektvoll und direkt“ das Treffen mit Trump verlaufen sei: „Das Eis war sofort gebrochen.“

Derweil haben nach Polizeiangaben etwa 9.000 Menschen am Mittwoch gegen den Besuch von US-Präsident Donald Trump in Brüssel protestiert. Ihr Demonstrationszug durch die Innenstadt unter dem Motto „Trump not welcome“ begann friedlich. Die Demonstranten blieben dabei in sicherer Entfernung zum streng abgeschirmten Königspalast, wo der US-Präsident seinen ersten offiziellen Termin in der Hauptstadt hatte.

Einige Trump-Gegner waren auch aus dem Ausland angereist, die Veranstalter hatten mit 10.000 Teilnehmern gerechnet. Die Polizei hatte zunächst rund 6.000 Teilnehmer gezählt und später von 9.000 Demonstranten gesprochen.

Eine Kundgebung von Unterstützern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der wie Trump zum Nato-Treffen am Donnerstag in Brüssel erwartet wurde, hatten die Behörden nicht genehmigt. Trotz des Verbots versammelten sich vorübergehend ungefähr 50 Menschen vor dem Hotel Erdogans.