Der Flugroboter mit einer Spannweite von 3,3 Metern und einer Infrarotkamera absolvierte am Dienstagabend einen etwa halbstündigen Flug. Der Betrieb erfolgt computergesteuert auf Basis vordefinierter GPS-Koordinaten, aber ein Pilot kann die Kontrolle jederzeit, insbesondere während der Landephase, manuell übernehmen.
Für den Testflug erhielt Infrabel eine Sondergenehmigung, denn der Einsatz von Drohnen ist in einem königlichen Erlass strikt reglementiert: So ist der Gebrauch von Drohnen außer Sichtweite verboten, ebenso wie Luftraumüberwachungsoperationen. Infrabel fordert nun, dass der gesetzliche Rahmen geschaffen wird, damit der Schienennetzbetreiber bereits in wenigen Monaten Drohnen einsetzen kann. „Langfristig wäre es beabsichtigt, mit Unterstützung eines Teams der föderalen Bahnpolizei drei bis vier Flüge im Monat durchzuführen, insofern verdächtiges Verhalten in der Nähe der Gleise festgestellt wird“, heißt es. Heute dürfen nur Dienste wie Polizei, Armee, Zoll oder Katastrophenschutz vom Rahmen des königlichen Erlasses über den Einsatz von Drohnen abweichen. Infrabel fordert eine Ausnahmeregelung für die Überwachung des Schienennetzes.
Die Zahl der Kabeldiebstähle entlang des Schienennetzes hat in den vergangenen Monaten drastisch zugenommen. Laut Infrabel wurden in den vergangenen zehn Monaten 261 Diebstähle registriert, davon alleine 83 im Oktober. 2017 waren es „nur“ 104. Die Vorfälle sorgen oft für erhebliche Verzögerungen im Bahnverkehr. So waren Kabeldiebe im Oktober für insgesamt 18.130 Minuten Verspätung verantwortlich, das sind durchschnittlich zehn Stunden pro Tag. Die neue Welle von Kabelraub tauchte zunächst hauptsächlich in der Nähe von Charleroi und Lüttich auf, hat sich aber seither auch nach Flandern verlagert. Die Diebstähle sind wahrscheinlich das Werk einer oder mehrerer Banden aus Osteuropa. Erst Mitte Oktober waren acht Verdächtige im Rahmen einer Untersuchung wegen Kabeldiebstahls auf den Bahnstrecken um Lüttich festgenommen worden. (belga)
