In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Allergie-Patienten in Belgien enorm gestiegen. Laut Professor Bart Lambrecht von der Universität Gent leiden bereits heute fast die Hälfte der Kinder und rund 40 Prozent der Erwachsenen unter Allergien. Vor ein paar Jahren waren es noch 15 bis 20 Prozent.
Bei einem Allergietest, der in Gent bei Passanten durchgeführt wurde, sei die Hälfte der Ergebnisse positiv gewesen, so der Professor. „Das bedeutet allerdings nicht, dass alle diese Menschen krank sind, aber es ist dennoch alarmierend.“
Lambrecht sieht eine Reihe von Ursachen für die erhöhte Allergie-Anfälligkeit der Menschen: „Die Erderwärmung sorgt dafür, dass Bäume und Gräser mehr und mehr Pollen produzieren.“ Auch die Luftverschmutzung spiele eine Rolle. Feinstaubpartikel können eine Allergie begünstigen. Aber der Hauptgrund sei ein übermäßig hygienischer Lebensstil: „Diese verbesserte Hygiene hat zum Verschwinden vieler Infektions- und Kinderkrankheiten geführt, aber auch dazu, dass unser Immunsystem nicht mehr so widerstandsfähig ist.“ Sein Tipp: „Ein Spielzeug, das auf den Boden fällt, muss nicht sofort abgewaschen werden. Eine Rotznase oder Durchfall bei einem Kleinkind ist auch gut für die Entwicklung des Immunsystems.“
