Francken droht Albanien mit der Wiedereinführung der Visumpflicht

Hält sich derzeit zu Gesprächen in der albanischen Hauptstadt Tirana auf: Staatssekretär Theo Francken (N-VA). | belga



Im vergangenen Jahr wurden in Belgien 882 albanische Asylbewerber registriert, wovon aber nur knapp fünf Prozent wurden. Zahlen, die sich in den ersten Monaten im Jahr 2018 mit jeweils bis zu 70 Anfragen „mehr oder weniger stabil“ gehalten haben.

Die große Ablehnung der Anträge wird damit begründet, dass es sich in den meisten Fällen um sogenannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ handeln soll, die kaum eine Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss eines Asylverfahrens haben. Für Theo Francken Grund genug, den Kontakt mit den albanischen Verantwortlichen in Tirana aufzunehmen.

„Deutlich machen, dass Asylsuchende nicht willkommen sind“, schreibt die Tageszeitung „De Morgen“ am Donnerstag auf ihrer Internetseite. Umsetzen will der Staatssekretär das zur Not mit der Wiedereinführung der Visumpflicht für Albaner. „Natürlich müssen wir das Thema auf Regierungsebene noch genau besprechen, aber ich werde hier mitteilen, dass das für unser Land nicht undenkbar ist“, so Francken gegenüber „Radio 1“.

Seit 2010 können Albaner, die mit zu den ärmsten Europäern gehören, im gesamten Schengenraum visafrei reisen. Vorausgesetzt, sie halten sich dort „nur“ maximal drei Monate auf. Eine Bedingung, die viele Albaner allerdings missachten, denn eine Vielzahl von ihnen verweilt deutlich länger als 90 Tage in der EU – illegal versteht sich. Nicht nur Belgien zeigt sich mit der Entwicklung unzufrieden, auch Deutschland, Frankreich, Schweden und die Niederlande sich darüber alles andere als „amused“. (calü)