Daraufhin wurde ein Großeinsatz mit Spezialkräften und Sprengstoffexperten eingeleitet. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass der Mann offensichtlich Schauermärchen erzählte. Analysen ergaben, dass der vermeintliche Sprengstoffgürtel nur Salz und Kekse enthielt. Auch Hinweise auf eine Entführung fanden sich nicht.
Der Anrufer wurde festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei ihm um einen 1990 geborenen Mann, der bereits mehrfach wegen psychischer Probleme aufgefallen war. Zuletzt hatte er sich beispielsweise bei der Polizei gemeldet und behauptet, sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien anschließen zu wollen.
In Brüssel sorgte der morgendliche Terroralarm erneut für große Aufregung. Premierminister Charles Michel begab sich sogar ins nationale Krisenzentrum, um den Polizeieinsatz zu verfolgen.
„Der Mann […] war den Nachrichtendiensten bekannt“, sagte Justizminister Koen Geen (CD&V) am Dienstagvormittag. „Er ist jemand, von dem wir vermuten, dass er Verbindungen zum Islamischen Staat hat.“ Geens wiederholte damit, was Premier Charles Michel (MR) bereits erklärt hatte. Nämlich, dass eine unmittelbare Bedrohung gewichen, die Situation unter Kontrolle sei, aber dass man wachsam bleibe.
Die Zeitung „Le Soir“ hatte ein Foto des Verdächtigen auf Twitter geteilt:
#CITY2 Document @lesoir: les photos de la fausse ceinture explosive https://t.co/yCbuxNrWjV pic.twitter.com/MgfPoE4yK2
— Le Soir (@lesoir) 21. Juni 2016
Der Boulevard du Jardin Botanique war zunächst für den Verkehr gesperrt. Auch sämtliche Einkaufszentrum blieben vorerst geschlossen. Am späten Morgen jedoch konnten die Sicherheitskräfte die Maßnahmen langsam wieder aufheben.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass City2 eine mögliche Zielscheibe für einen Terroranschlag sein könnte, ebenso wie eine McDonalds-Filiale und ein Polizeikommissariat.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte dazu aufgerufen, während des Fastenmonats Ramadan in Europa "aufzuräumen". Die zentrale Einrichtung zur Bewertung der Terrorbedrohung (Ocam) hatte die Terrorwarnstufe jedoch nicht angehoben. Daher gilt weiterhin in Belgien Stufe 3, die zweithöchste.
Doesn't look good near City 2 and nearby Metrostation in Brussels.. Street is locked down.. #Brussels pic.twitter.com/xLRpfk3Q68
— William (@will90LFC) 21. Juni 2016