Belgien erklärt deutsches Weltkriegs-U-Boot zum Kulturerbe

Das Messingschild des U-Bootes UB-29, das nun zum Kulturerbe erklärt wurde. | dpa-Archiv



Das erklärte der zuständige Minister Philippe De Backer (Open VLD) am Samstag in Brügge bei der Eröffnung einer Ausstellung zum 100. Jahrestag des britischen Angriffs auf damals von Deutschland besetzte belgische Hafenstädte. An der Feier nahmen auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die britische Prinzessin Anne teil.

Neben dem 2017 entdeckten U-Boot vom Typ UB29 gelten nun auch die Wracks eines britischen Kanonenboots und eines französischen Torpedoboots als Kulturerbe. „Das deutsche Unterseeboot ist einzigartig, weil noch nie ein U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg so gut erhalten gefunden wurde“, sagte De Backer. Die drei Wracks erzählten ein düsteres Kapitel der europäischen Geschichte, die aber gleichwohl in Erinnerung behalten werden müsse.

Das deutsche U-Boot war im vergangenen Sommer vor der belgischen Küste aufgespürt worden. Die belgischen Behörden vermuten, dass es im Ersten Weltkrieg mit 22 Besatzungsmitgliedern unterging. Die deutsche Marine hatte während des Ersten Weltkriegs zwischen 1914 und 1918 drei große U-Boot-Stützpunkte mit 10 000 Mann in Belgien und versenkte vor den Küsten mehr als 2500 Schiffe.

Die Kriegsgegner bekämpften die Deutschen mit Minen vor der belgischen Küste. Eine dieser Bomben mit bis zu 1000 Kilogramm Sprengstoff wurde dem U-Boot mutmaßlich zum Verhängnis. (dpa)