Wenn man sich die nackten Zahlen anschaut, versteht man die ganze Aufregung nicht so recht: Flüchtlinge kommen in weit geringer Zahl nach Europa als im letzten Jahr. Von den Jahren 2016 und 2015 ganz zu schweigen, als die Flüchtlingsströme ganze Städte wie München förmlich auf den Kopf stellten und die Behörden an ihre Grenzen brachten. Klar ist die Integration nach zwei-drei Jahren nicht gelungen. Solche Prozesse verlangen weit mehr Zeit. Und wohl auch eine gewisse Einstellung: auf beiden Seiten. Wenn man sich vor Augen führt, was in den letzten Tagen in Chemnitz und zwischen Rom und den anderen europäischen Hauptstädten geschah, muss man sich die Frage stellen, ob ein Gelingen der Integration überhaupt gewünscht ist. Und ob einige der Akteure überhaupt an einer Lösung des sogenannten Flüchtlingsproblems interessiert sind.