Umgang mit Kommentaren auf unserer Facebook-Seite: Zwischen Meinungsfreiheit und Zensur

Facebook hat das Unternehmen Aggregate IQ aus seinem Netzwerk entfernt. | GE-Archiv

Lieber Leserinnen und Leser,

„Islam-Partei will in Lütticher Gemeinden antreten“ – Eine Meldung, die für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. Das war vorauszusehen, ist uns nicht entgangen und lässt uns auch nicht kalt. Meinungen prallten aufeinander, auf unserer Facebook-Seite wurde heftig diskutiert. Manchmal leider äußerst unsachlich. So wurde mit nicht belegten Zahlen um sich geworfen, die teils als Fakten verkauft wurden. Manche Behauptung wurde aufgestellt, ohne dass ihr Fakten zugrundegelegen hätten. Ein besorgter Leser schrieb sinngemäß an die Redaktion: „Könnt ihr diese zahlreichen Hetzkommentare nicht löschen?“ Klar, können wir. Aber es würde uns in einigen Fällen schlecht zu Gesichte stehen. In unserem Land darf (glücklicherweise) jeder seine Meinung frei äußern, und ist sie noch so unqualifiziert oder am Thema vorbei. Unsere Aufgabe ist es auch nicht, die Engstirnigkeit mancher Kommentatoren ins rechte Licht zu rücken. Wenn Menschen in der schützenden Anonymität des Internets jedoch andere beleidigen, entwürdigen oder bedrohen, dann tolerieren wir das natürlich nicht – und löschen rigoros. Das werden wir auch in Zukunft so handhaben. Aber der Grat zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung ist schmal. Darauf mit der Zensurschere in der Hand zu balancieren, ist eine tägliche Herausforderung, der wir uns stellen. Bitte seien Sie nachsichtig, sollte es uns einmal nicht gelingen. Und vor allem: Halten Sie mit Argumenten dagegen und zeigen Sie durch Ihre Meinungsäußerung, dass die Mehrheit differenziert denkt.