Personalmangel im Horeca-Sektor: Erhört den Hilferuf!



Denn die Realität ist eine andere. Viele Gastronomen leben am Rande der Existenzfähigkeit. Ihre Handlungsspielräume sind begrenzter denn je.

Früher wurde ein Teil der Probleme durch Schwarzarbeit gelöst. Seit Einführung der Black-Box ist diese Option jedoch passé. Der Staat reibt sich die Hände, die Restaurateure schauen dumm aus der Wäsche. Als Gegenleistung wurden dem Horeca-Sektor die sogenannten Flexi-Jobs zugestanden. An sich eine tolle Sache, da sind sich alle einig. Doch Theorie und Praxis sind wie so oft unterschiedlich. Ein Rettungsanker ist es für die Betreiber noch nicht. Dafür bedarf es weitaus mehr.

An Vorschlägen mangelt es nicht. Die Liste ist ellenlang: Erhöhung der Anzahl der steuerfreien Überstunden, Minderung der sozialen Lasten und Senkung der Mehrwertsteuer auf nicht-alkoholische Getränke, um nur ein paar Ansätze zu nennen. Schließlich ist es ein Irrwitz, dass der Kunde im Restaurant 21 Prozent und im Supermarkt nur sechs Prozent Mehrwertsteuer zahlen muss. Obwohl: Ist es wirklich der Kunde, der den Unterschied zahlt?

Im Horeca-Sektor wird kaum eine Preiserhöhung toleriert. Zwar steigt der Getränkepreis stetig an, jedoch verlangt der Kunde stets billige Gerichte und einen ausgezeichneten Service trotz steigender Kosten. Wenn sie den Kunden behalten möchten, haben die Gastronomen keine Wahl: Sie müssen die Preise eindämmen. Gerne tun sie es nicht. Können tun sie es eigentlich auch nicht.

Die Politiker des Landes sind gefragt. Erhört den Hilferuf der Gaststättenbetreiber. Die Vorzüge von Restaurants mit ausgezeichnetem Service dürften unsere Brüsseler Politikelite schließlich kennen. Denn missen wollen sie diese bestimmt nicht.