Aus Fusion von zwei Großen entsteht nicht zwangsläufig ein Riese



Der HC Eynatten stemmt sich gegen den Abstieg aus der 1.Division und die KTSV Eupen will unbedingt zurück ins Handball-Oberhaus: Wäre da nicht mehr möglich, wenn Rot-Schwarze und Rot-Weiße an einem Strang ziehen würden? Diese Frage stellen sich viele ostbelgische Handballfreunde. Immer wieder, erst recht in der Zwischensaison, wird laut über den Sinn einer Fusion nachgedacht. Besonders dann, wenn wie in diesem Jahr ein charismatischer Spieler (und zudem Jugendtrainer) wie Blagojce Krstev „die Seiten wechselt“. Dann gehen die Gedanken zurück an Glanzzeiten: die KTSV im Pokalendspiel 1996 und die Vorherrschaft des HCE nach der Jahrtausendwende. In den Vorstandsetagen herrscht da eher Zurückhaltung. Zum einen wäre es gefährlich, die Vereine auf die ersten Herrengarnituren zu reduzieren und so Damen- und Nachwuchsabteilungen zu „vergessen“. In beiden Lagern geht es schließlich um mehr als 200 Vereinsmitglieder. Des weiteren muss daran gezweifelt werden, ob eine Fusion wirklich sportlich den großen nachhaltigen Sprung nach vorne bringen würde. Dies ginge nämlich nur, wenn beispielsweise die Kedziora- oder Denert-Brüder nach Ostbelgien zurückkehren würden. Derzeit ist aber nicht in Sicht, dass eine Handball-Spielgemeinschaft Eupen-Eynatten oder Eynatten-Eupen solchen Spielern echte Perspektiven bieten kann.

Nicht zu vergessen ist die Frage nach der lokalen Verankerung des Vereins. Dem ostbelgischen Handball wäre in keinster Weise gedient, wenn der eine oder der andere Standort verloren gehen würde, so wie dies in Raeren nach der dortigen Fusion von HCE und HCR sehr schnell der Fall war.