Über die Entführung wurde erst nach der Freilassung berichtet

Jan Philipp Reemtsma wurde am 25. März 1996 gegen 20.20 Uhr auf seinem Grundstück in der Straße Krumdal in Hamburg-Blankenese überwältigt.

Ein mit einer Handgranate beschwerter Brief mit der Lösegeldforderung von 20 Millionen D-Mark wurde gefunden.

Das Opfer wurde im Keller eines Hauses in Garlstedt gefangengehalten. Mindestens zwei Geldübergabeversuche scheiterten, weil die Täter Polizeipräsenz vermuteten.

Die gescheiterten Versuche nahmen sie zum Anlass, die Lösegeldforderung auf 30 Millionen Mark zu erhöhen. Die Angehörigen von Jan Philipp Reemtsma organisierten die schließlich erfolgreiche Geldübergabe unter Mithilfe des Hamburger Pastors Christian Arndt, des Kieler Soziologen Lars Clausen und des Hamburger Sozialarbeiters Michael Herrmann ohne Wissen der Polizei.

Herrmann mietete ein Auto, mit dem Arndt und Clausen über ein Mobiltelefon von den Entführern nach Krefeld gelotst wurden. Dort wurden sie angewiesen, das Auto für einige Zeit zu verlassen und sich zu entfernen.

Die Entführer eigneten sich währenddessen das Lösegeld (15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken) an und fuhren das Auto auf einen Abhang, wodurch eine sofortige Verfolgung unmöglich wurde.

43 Stunden nach der Zahlung des geforderten Lösegeldes wurde Jan Philipp Reemtsma am 26. April 1996 nach 33 Tagen Gefangenschaft unverletzt im südlichen Stadtgebiet Hamburgs freigelassen.

Die Öffentlichkeit erfuhr erst nach der Freilassung Reemtsmas von der Entführung. Die größtenteils informierten Medien hatten sich an eine Nachrichtensperre gehalten (wikipedia)