Menschheit lebt ab Mittwoch auf "Öko-Pump"



Noch sei es nicht zu spät für die Erde: „Wir können den Trend umkehren“, appelliert das Netzwerk. Einen Weg zu finden, in den natürlichen Grenzen des Planeten zu leben und zu wirtschaften, sei „die größte Herausforderung unserer Zeit“, erklärte WWF-Vorstand Eberhard Brandes.

Aus Sicht von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen leben die Menschen bis zum Jahresende über ihre Verhältnisse: Sie holzen Wälder schneller ab als diese nachwachsen, überfischen die Ozeane und stoßen mehr Kohlendioxid (CO2) aus als in der Biosphäre aufgenommen werden kann.

Der überhöhte Verbrauch habe bereits Konsequenzen, betont der WWF: extreme Wetterereignisse, Hungersnöte und Artensterben etwa. Ökosysteme wie Korallenriffe, tropische Regenwälder oder Flusssysteme drohten zu verschwinden. Knapper werdende Ressourcen gelten auch als Ursache für Konflikte und Kriege.

Das Datum des Erdüberlastungstages – auch als Earth Overshoot Day oder Welterschöpfungstag bekannt – rutscht mit dem weltweit steigenden Ressourcenbedarf seit Jahren im Kalender nach vorn: 1016 war der weltweite Überlastungstag am 8. August erreicht. Im weltweiten Vergleich der größten Ressourcen-Verbraucher belegt Belgien den fünften Platz. Nur Luxemburg, Australien, Kanada, die USA und Estland verbrauchen pro Person mehr natürliche Ressourcen. In Eritrea, Haiti und Burundi ist der Verbrauch am niedrigsten. 

Berechnet wird das Datum mit Hilfe des sogenannten ökologischen Fußabdrucks. Das ist eine Art Buchhaltungssystem für die Ressourcen des Planeten. Auf der einen Seite steht das Angebot, zum Beispiel an Wäldern, Feldern, Gewässern. Auf der anderen Seite geht es um den Bedarf des Menschen, etwa um Energie zu gewinnen, zu bauen, Vieh zu halten. Auch Abgase und Abfälle spielen eine Rolle – entsprechend groß ist der Fußabdruck von Industrienationen.

Häufiger vegetarisch essen

Um den Öko-Fußabdruck zu verkleinern, empfehlen Umweltschützer, häufiger vegetarisch zu essen, weil die Produktion tierischer Lebensmittel mehr Fläche beansprucht. Daneben geht es zum Beispiel um das Vermeiden von Lebensmittelabfällen und sparsames Heizen. Auch Transport ist ein Faktor: Flugreisen und Autofahrten fallen viel stärker ins Gewicht als etwa öffentliche Verkehrsmittel.